Es ist eine unschöne Tatsache, die sich im Laufe der Jahre auf der Innenseite einer weissen und hellen Porzellantasse oder auf einem Teller zeigen kann. Die grauen Striemen sehen aus, als wäre die Glasur des Porzellans abgenützt oder gar leicht aufgesprungen.

In den meisten Fällen ist das jedoch nicht der Fall. Zum Glück, denn das wäre zu Hause nicht behebbar. Es sind eher die unzähligen Male Rühren mit dem Kaffeelöffel in der Tasse oder das mühsame Schneiden mit einem stumpfen Messer auf dem Teller, die Spuren hinterlassen.

Härter als Besteck

Die Glasur auf Porzellan und Keramik hat einen Härtegrad von acht. Es ist damit härter als Chromstahlbesteck mit einem Härtegrad von vier. Das Besteck wird dementsprechend immer wieder leicht am Porzellan «abgeschabt», was graue Spuren auf dem Geschirr hinterlässt. Das geschah schon zu Grossmutters Zeiten und geschieht heute immer noch.

Doch erst mit der Abwaschmaschine werden diese Spuren augenfällig. Beim Abwaschen von Hand bleibt ein «Schutzfilm» auf der Geschirroberfläche. In der Geschirrspülmaschine hingegen wird das Spülgut stets vollständig entfettet. Das erhöht die Gefahr von sichtbarem Besteckabrieb.

Sigolin ist ein Wundermittel

Dieser lässt sich mit einem milden, scheuerfreien Reinigungsmittel für Chromstahl oder Cerankochfelder und einem Schwamm reinigen. Sigolin ist in diesem Fall ein wahres Wundermittel. Im Handel sind auch spezielle Porzellanreiniger erhältlich. Vielleicht gelingt es nicht, alle Spuren bei einer ersten Reinigung zu entfernen, aber im Normalfall lassen sie sich reduzieren. 

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Um Besteckabrieb zu vermeiden respektive zu reduzieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • «Spülmaschinenfest»: Beim Geschirr (vor allem beim Neukauf) darauf achten, ob es als «spülmaschinenfest» oder «spülmaschinengeeignet» deklariert ist. «Spülmaschinenfest» ist Geschirr oder Besteck, das zirka 1000 Durchläufe in der Maschine bei 65 Grad schadlos übersteht. Bei «spülmaschinengeeignet» sind es rund 300 Waschgänge. In der Abwaschmaschine ist das Spülgut dem Wasser und Reinigungsmittel länger ausgesetzt als beim Abwasch von Hand. Es kann zu einer vermehrten Wasseraufnahme kommen, die Folgen hat. Das ist jedoch abhängig vom Abwaschmaschinenmodell, der Spülprogrammwahl usw. Wertvolles «spülmaschinentaugliches» Geschirr wäscht man besser von Hand ab.
     
  • Scharfe Messer: Beim Essen scharfe Messer verwenden. Dadurch braucht es weniger Druck beim Schneiden. Entsprechend kleiner ist der Abrieb.
     
  • Abwaschmaschine richtig einräumen: Darauf achten, dass beim Einräumen Teile nicht gegeneinander schlagen und keine Teile übereinander liegen. Stark alkalihaltige Spülmittel können die Glasur bei Steingut oder Dekor bei Porzellan angreifen. Deshalb milde Spül- und Glanzprodukte sowie Regeneriersalz verwenden. Hohe Spültemperaturen über 50 °C verstärken die schädigende Wirkung und können auch festhaftende Niederschläge auf dem Spülgut begünstigen (z. B. kristallisierter Kalk). Dies führt ebenfalls oft zu Besteckabrieb. Nach dem Spülgang Maschine sofort öffnen. Steingutgeschirr kann etwas Wasser aufnehmen, daher auskühlen lassen, bevor es im Schrank gestapelt wird. Restwasser könnte zu Schimmel führen.

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«Blindes» Glas

Glas besteht aus einem Gemisch verschiedener Rohmaterialien. Je nach Zusammensetzung und Herstellung sind Trinkgläser unterschiedlich empfindlich. Gläser aus Bleikristall sind kratzempfindlich und eignen sich nicht für die Abwaschmaschine. Andere Gläser werden durch Hitze, starke Reinigungsmittel und allenfalls sehr hartes Wasser in der Spülmaschine angegriffen. Das Glas wird «blind». Die milchige Trübung entsteht, wenn Ionen von Natrium, Kalium oder Barium aus dem Glas gelöst werden. In der Folge wird die Glasoberfläche aufgeraut, was zu einer veränderten Lichtbrechung führt. Das Auge nimmt das als «Beschichtung» wahr.

Dieser trübe Film lässt sich leider nicht mehr entfernen. Bevor die betroffenen Gläser jedoch bei den Inertstoffen in der Schuttmulde (nicht Glascontainer) entsorgt werden, lohnt sich ein Reinigungsversuch mit einer gelartigen Mischung aus Salz und Essig. Diese lässt man rund 30 Minuten einwirken. Danach mit warmem Wasser abspülen und trocknen.

Richtig dosieren

Blinden Gläsern vorbeugen kann man, indem man sie von Hand wäscht oder mit reduzierter Temperatur in der Spülmaschine reinigt (Glasprogramm). Dazu Klarspüler und Regeneriersalz richtig dosieren und die Wasserhärte bei der Maschine den örtlichen Gegebenheiten anpassen. Falls es sich jedoch um kristallisierten Kalk handelt, der sich bei hohen Spültemperaturen wie ein Schleier auf die Gläser legt, hilft Reinigen mit Essigwasser. Striemen können von zu viel Glanzmittel kommen. Hier löst klares Wasser das Problem.

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