«Uf und dervo» gehen die Absolventinnen des Agriprakti, Jahrgang 2022/2023. Am Mittwoch war unter diesem Motto Schlussfeier im Spitzhof Luzern. Symbolisch packten die Lehrerinnen um Leiterin Silja Müller den Rucksack für die 23 jungen Frauen. Dabei waren etwa ein Kompass («Ziel nicht aus den Augen verlieren»), eine Lupe («auch das Kleine und Schöne wahrnehmen»), aber auch Klassiker wie Regenschutz oder zur Stärkung Studentenfutter.
Soziale Kompetenzen erworben
Fachliche und soziale Fähigkeiten nehmen alle mit. «Selbständigkeit und Selbstbewusstsein werden ebenfalls gestärkt», weiss Silja Müller von Rückmeldungen.
Agriprakti ist ein privates Angebot für Jugendliche, das vom Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband lanciert wurde. Start war vor genau zehn Jahren. Die Absolventinnen wohnen während eines Jahres bei einer Bauernfamilie. Während vier Tagen pro Woche wird auf dem Betrieb mitgearbeitet, in erster Linie im hauswirtschaftlichen Bereich. Ein Tag ist für die Schule reserviert. Aktuell stehen 30 Ausbildnerinnen zur Wahl. Neue seien immer willkommen. Es brauche vor allem Freude, junge Menschen ein Jahr lang zu begleiten und ihnen Wissen weiterzugeben, erklärt die Agriprakti-Leiterin. In den meisten Fällen komme es zu einer Win-Win-Situation. Etwa die Hälfte der Absolventinnen haben eine bäuerliche Herkunft oder zumindest ein Grosi, das auf einem Bauernhof lebt. Und auffallend sei auch, dass viele Mütter der Absolventinnen ihrerseits mal ein Hauswirtschaftsjahr absolviert hätten. Das Bedürfnis ist da und entsprechend ist für den Start des neuen Jahrgangs nur noch ein Platz für Kurzentschlossene frei.
Alle haben Pläne
Die Beweggründe der Absolventinnen seien unterschiedlich. «Selbständiger werden» oder «Neues lernen» bis hin zum klassischen Zwischenjahr, weil etwa auf die Lieblingslehrstelle «gewartet» werde, zählt Silja Müller auf. Ein Ziel des Agriprakti-Teams ist, dass alle Absolventinnen fixe Pläne schmieden, was ihre unmittelbare berufliche Zukunft betrifft. Das sei auch dieses Jahr wieder erreicht worden. «Alle wissen, was sie machen werden nach den Ferien», so Müller weiter. Floristin, TPA, Gärtnerin, MPA: Eine breite Palette ist vertreten.
Die Absolventinnen: Avery Blättler, Hitzkirch; Saskia Christen, Ennetbürgen; Julia Egli, Entlebuch; Leana Eichenberger, Schlossrued; Salome Feierabend, Inwil; Laura Gisler, Bürglen; Stefanie Grüter, Marbach; Joana Heiniger, Oeschenbach; Ronja Helfenstein, Kottwil; Zoe Huber, Wauwil; Tanja Kurmann, Alberswil; Antonia Lang, Eich; Julia Marbach, Hergiswil b. Willisau; Fabienne Marti, Neudorf; Eliane Müller, Emmen; Ronja Müller, Ermensee; Seraina Oberholzer, Endingen; Vera Steiger, Schlierbach; Veronika Vogel, Sörenberg; Fabienne Vogel, Pfaffnau; Celine Wermelinger, Nebikon; Anina Wisler, Willisau; Zoé Zimmermann, Stans.