Sie sind nun seit rund hundert Tagen amtierende Thurgauer Apfelkönigin. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?

Katja Stadler: Es war am Anfang sehr spannend, mich im neuen Amt zurechtzufinden. Mittlerweile bin ich es aber schon gewohnt, darauf angesprochen zu werden. Die Leute reagieren sehr positiv und freuen sich, mich zu sehen. Das erlebe ich auch, wenn ich mit dem beschrifteten «Thurgauer Apfelkönigin»-Auto unterwegs bin.

Gab es besondere Erlebnisse?

Gleich am Anfang der Amtszeit war ich an der Olma in St. Gallen im Einsatz. Da kamen auch Menschen auf mich zu, die mich über sieben Ecken kannten. Gefreut hat mich zudem, als mich mein Wohnort Uttwil an einer Gemeindeversammlung ehrte und damit signalisierte, dass man hinter mir steht.

Sie sind hauptberuflich Obstbauberaterin am Arenenberg. Werden Sie an Events, bei denen Sie als Apfelkönigin unterwegs sind, auch als Fachfrau wahrgenommen?

Wenn ich als Apfelkönigin für einen Event gebucht werde, ist mein Wissen über Obst nicht speziell gefragt. Dennoch kann ich dieses jeweils mit einbringen. Mir ist es wichtig, der Bevölkerung die Landwirtschaft und im Besonderen den Obstanbau näherzubringen.

Wie sieht es auf der anderen Seite bei Ihrer Tätigkeit am Arenenberg aus, wie wird ihr Königinnentitel dort aufgenommen?

Mein Arbeitsumfeld hat sich sehr mit mir gefreut. Auch heute noch werden manchmal Sprüche geklopft. Doch schlussendlich sind meine Arbeit als Obstbauberaterin und mein Amt als Apfelkönigin zwei unterschiedliche Rollen, die ich gut trennen kann.

Derzeit sind die Coronazahlen sehr hoch, viele Veranstaltungen müssen abgesagt werden. Sieht es auf den Frühling hin wieder besser aus?

Das Amt der Apfelkönigin ist allgemein über den Winter ruhiger. Aber leider werden nun viele geplante Veranstaltungen abgesagt. Teilweise werden diese online durchgeführt, wie aktuell die Obstfachtagung. Obwohl ich dabei die Gelegenheit erhalte, mich vorzustellen, fällt der Austausch mit dem Publikum leider aus. Auf den Frühling hin ist die Agenda wieder voller, die Veranstalter sind optimistisch.

Verraten Sie uns zum Schluss Ihren Lieblingsapfel?

Es fällt mir schwer, eine bestimmte Sorte auszuwählen. Ich bin auf einem Obstbetrieb aufgewachsen, Vielfalt und Abwechslung sind mir daher wichtig. Am liebsten mag ich leicht saure Äpfel, wie beispielsweise der Elstar.

Zur Person
Katja Stadler wurde Anfang Oktober in Weinfelden zur 23. Thurgauer Apfelkönigin gewählt. Die 27-Jährige, die in Langrickenbach aufgewachsen ist und heute in Uttwil lebt, hatte ursprünglich Floristin gelernt. Später absolvierte sie die Berufsmaturitätsschule und liess sich an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zur Umweltingenieurin ausbilden. Seit letztem Sommer ist Katja Stadler am Arenenberg als Obstbauberaterin tätig. Mit ihrer Wahl löste sie Larissa Häberli ab, welche das Amt Corona-bedingt während zwei Jahren statt wie üblich einem Jahr ausüben durfte.