Auf der Agenda der Schwinger sieht es düster aus. Letzte Woche wurde bekannt, dass das Mittelländische Schwingfest in Riggisberg abgesagt werden muss. «Aufgrund der Covid-19-Auflagen der Behörden musste das OK des Mittelländischen Schwingfestes entscheiden, das Schwingfest definitiv abzusagen. Es hat sich aber entschlossen, am Samstag, 8. Mai, einen Jungschwingertag und am Sonntag, 9. Mai, einen Nachwuchsschwingertag durchzuführen», ist einer Mitteilung zu entnehmen. Auch das Oberaargauische Schwingfest dürfte wahrscheinlich nicht, wie geplant, im Mai stattfinden. Die Mittelländer seien nun am Prüfen, ob das Gauverbandsfest in vereinfachter Durchführung, an einem anderen Austragungsort und unter Ausschluss der Öffentlichkeit dennoch stattfinden könnte, wie Jakob Aeschbacher, Präsident des Bernisch Kantonalen Schwingerverbands gegenüber der BauernZeitung ausführt.

Breitensport soll öffnen

Zum Schwingen braucht es aber auch Athleten. «Wir haben die Schwinger nicht, die schwingen könnten», erklärt der Berner Präsident. Das sollte möglichst bald ändern, hofft er, denn insbesondere die Bemühungen von Swiss Olympic sollten ein baldiges Öffnen des Breitensports ermöglichen. Auch aus Schwingerkreisen wird aktiv Druck ausgeübt. «Wir sind dran, aber News gibt es keine», sagt Jakob Aeschbacher. Derzeit dürfen die Spitze und die jungen Schwinger unter 20 Jahren ins Sägemehl. Die anderen müssen sich mit dem Kraftraum begnügen. Sollte es bald zu einer Öffnung kommen und sollten wieder alle schwingen dürfen, werden aber nicht von heute auf morgen wieder Feste stattfinden. Das sei erst vier Wochen nach Trainingsstart möglich, haben sich die Aktiv-Schwinger geeinigt. «Das ist nachvollziehbar», sagt Aeschbacher. Schliesslich sei auch die Verletzungsgefahr nach einer solchen Pause im Sägemehl nicht zu unterschätzen.

Emmentalisches auch verschoben

Jene Feste, deren OK nicht absagen, sind in der Agenda weiter nach hinten verschoben. So auch das Emmentalische. Das OK kommunizierte diese Woche das neue Datum. Das Emmentalische Schwingfest inklusive dem Nachwuchsschwingertag, das am Wochenende vom 15. und 16. Mai in Horben-Eggiwil stattgefunden hätte, wird auf den 21. und 22. August verschoben. Nicht nur Datum, sondern auch Austragungsort ändern: Es findet anstelle des Kemmeriboden-Schwingets im Kemmeriboden-Bad statt.

Qualifikation etwas anders

Durch das Schieben der Gauverbandsfeste in den Herbst ändert sich auch das Qualifikationsverfahren an das Jubiläumsschwingfest «125 Jahre Eidgenössischer Schwingerverband» am 5. September in Appenzell, sowie an das 17. Kilchberger Schwinget, das nur alle sechs Jahr in Kilchberg ZH stattfindet. «Die Teilnehmer werden anhand ihrer Resultate qualifiziert, die sie bis zu jenem Zeitpunkt haben, unabhängig davon, ob alle Gauverbandsfeste stattgefunden haben», erklärt Aeschbacher. Das habe es schon mehr gegeben in der Geschichte der Schwinger. So habe beispielsweise 1989 der Sieger des Oberländischen Schwingfests Walter Gäggeler nicht am Eidgenössischen Schwingfest teilnehmen können, ergänzt Aeschbacher. «Wir arbeiten mit dem, was wir haben», schliesst der Berner Präsident.