Die fünfzehn Milchlieferanten der Käserei Eichholz haben Grosses vor: Ihre Käserei wird modernisiert und mit einem neuen Käsekeller erweitert. Rund 5 Millionen Franken investiert die Milchgenossenschaft in das Projekt. Eine grosse Investition, die es zu stemmen gilt. «Wir können das, wir glauben an die Zukunft», sagt der Käsereigenossenschaftspräsident Thomas Neuhaus. Mit einem Milchpreis von rund 95 Rappen pro Kilogramm können die Milchlieferanten zufrieden sein. Neben Spezialitäten werden in der Käserei vor allem Gruyère- und Vacherin-AOP-Käse hergestellt.
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4500 Laibe lagern
Wenn alles nach Plan verläuft, kann der Neubau Ende Jahr bezogen werden. Zurzeit wird neben der Käserei, die an der Hauptstrasse zwischen Plasselb und Giffers liegt, der Aushub für den neuen Käsekeller gemacht. Neu sollen dort künftig 4500 Laibe gelagert werden können. Heute hat die Käserei nur Platz für etwa 1500 Laibe. Auch der junge Käser und Milchkäufer Sébastien Kolly freut sich, wenn der Umbau endlich fertig ist: «Im Gegensatz zu heute soll es in Zukunft möglich sein, die Produkte der Käserei direkt vor Ort zu erwerben, denn es ist geplant, einen kleinen Laden zu eröffnen», sagt Kolly.
Zusätzlich sollen die Produkte auch in einem Automaten erhältlich sein. Rund 1,4 Millionen Kilogramm Milch wurden jährlich in der Käserei verarbeitet. «In Zukunft sollen es 2,5 Millionen Kilogramm sein», so Thomas Neuhaus. Die heutigen Betriebseinrichtungen und die Kellerkapazität reichen aber nicht mehr aus, darum habe man sich für eine Modernisierung entschieden.
«Der aktuelle Betrieb entspricht nicht mehr den Anforderungen an eine moderne Lagerung und Käseherstellung», führt Hanspeter Bellorini aus, der die Bauherrschaft als Berater beim Bauprojekt begleitet. Die Baubewilligung habe man nach fast eineinhalb Jahren endlich erhalten. Grund für die Verzögerung waren Einwände vom Natur- und Kulturgüterschutz wie auch vom Amt für Mobilität, das darauf pochte, dass man auf der Hauptstrasse eine Tempo-60-Geschwindigkeitsbegrenzung realisieren müsse. Auch die Finanzierung und die Tragbarkeit des Projekts waren nicht zu unterschätzen: Rund 3,5 Millionen Franken muss die Käsereigenossenschaft selber tragen. «Die fünfzehn Milchproduzenten haben dafür ein erhebliches Eigenkapital bereitgestellt», sagt Bellorini. Der Rest wird durch Kanton und Bund getragen. «Auch die Schweizer Berghilfe hat uns mit einem namhaften Betrag unterstützt», freut sich der Berater. Ohne deren Mithilfe wäre wohl die ganze Finanzierung zum Scheitern gekommen.
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Abwärme der Schotte
Auf das Dach des neuen Gebäudes kommt neu eine Photovoltaikanlage, die bis zu 70 Prozent des Strombedarfs abdecken soll. «Sie ist Teil des Energiekonzepts», sagt Fredy Ryser, der Architekt des ganzen Umbaus. Die Abwärme der Schotte werde über eine Wärmepumpe auf Temperaturniveau erhitzt und in einem Wärmespeicher gespeichert. «Eine der grössten Herausforderungen war, dass wir die Auflagen beim Gewässerschutz erfüllen konnten wie auch, dass die ‹alte› Käserei weiterhin unter Heimatschutz steht», so Ryser.