«Das ist die letzte und 20. Reise des Vereins Ehemalige Ebenrain, die ich organisieren werde», liess Vizepräsident Johannes Hostettler schon vor Monaten verlauten, «das wird aber noch ein krönender Abschluss», sagte er hoffnungsvoll.
In der vierten Generation
Nun, Hostettler hat nicht zu viel versprochen. Als letzte Woche 50 Personen im bequemen Car Platz nahmen, war dies der Start für einen langen Tag mit mehreren Highlights. Die erste Station war die Zweifel Pomy-Chips AG in Spreitenbach AG, das 65-jährige Schweizer Familienunternehmen mit über 440 Angestellten. Der 53-jährige CEO Christoph Zweifel leitet das Unternehmen seit 2019 in vierter Generation. Der Brutto-Umsatz betrug 2022 287,8 Millionen Franken. Zweifel wurde zum zweiten Mal als «Beste Arbeitgeberin» ausgezeichnet. Nachdem Taschen, Rucksäcke, Kameras, Handys, Schmuck und Halstücher abgegeben waren, wurden weisse Mäntelchen und Schutzkappen verteilt. Auf dem fast einstündigen Rundgang durch lange Hallen und Korridore sowie treppauf, treppab orientierte eine Mitarbeiterin unterhaltsam über die Produktion von Chips und Snacks. Die Führung begann im Kartoffelkeller, wo das von Bauernfamilien angelieferte Rohmaterial liegt; Zweifel bekennt sich zum Produktionsstandort Schweiz.
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Nach Lust und Laune
Es ging weiter zu den Schneidemaschinen, den riesigen Fritteusen, zum Würzen, Abwägen und Abpacken. Rund 500 000 Kilogramm rohe Kartoffeln werden wöchentlich verarbeitet. Besonders interessierte die Ebenrainler, wie Zweifel den Mangel an Kartoffeln überwindet. In der Genusswerkstatt durfte nach Lust und Laune probiert werden.
Ein vielseitiger Betrieb
Weiter ging es mit dem Car zum Flug-Erlebnis-Restaurant «Runway 34» in Opfikon mit Blick auf Zürichs Flughafen. Unter einem russischen Oldtimer-Flugzeug wurde ein köstliches Mittagessen serviert. Die nächste Station hiess Buchberg SH. Niemand hatte von dieser Destination gehört, ausser Reiseleiter Johannes, der sein zweites Lehrjahr auf dem Lindenhof von Familie Simmler absolviert hatte. «Ihr werdet sehen», kündigte er an, «das kleine Stück Schaffhauserland zwischen Rhein und Rafzerfeld hat einen hübschen Dorfkern mit Riegelhäusern.» Markus Simmler stellte seinen Betrieb vor – Weinbau, Landwirtschaft, Besenbeiz, Hofladen, Solarenergie – und erzählte auf dem Gang durch die Weinberge über die Siedlung der Bauernfamilien.
Schalten und walten
Befreit von der Enge der Dorfbauernhäuser könnten sie inmitten ihrer Felder schalten und walten wie kleine Könige. So steht es sogar im Gemeindeporträt. Die Vereinsreisen der Ehemaligen Ebenrain dienen auch dem geselligen Essen und Trinken. Gemütlich wurde auf den angenehmen Tag zurückgeschaut, dem Reiseführer für seine Ausflüge gedankt und Chantal Weber aus Liestal als Nachfolgerin willkommen geheissen.