«Bei uns im Fricktal muss man eigentlich immer über Höger», meinte Colette Basler, Grossrätin und Vizepräsidentin des Bauernverbands Aargau (BVA). Der «Buurelandweg», welcher in Wölflinswil gemeinsam mit dem Verein Dorf Plus eröffnet wurde und für Gross und Klein bis Ende Oktober frei begehbar ist, startet im geschützten Dorfkern.
Bereits direkt nach dem ersten von 17 Posten erlebt man, was Basler andeutete: es geht den Hoger hinauf. Oben könne man dann die Früchte der Arbeit – sprich des Aufstieges – ernten, meinte Basler. Sie führte vergangenen Freitag zusammen mit Damaris Etterlin die Vertreter(innen) der Politik, der Landwirtschaft, der Medien und des BVA durch drei Posten des Erlebnisweges.
Vielfältiges Wölflinswil
Oben angekommen, geniesst man – wie versprochen – einen tollen Ausblick über Wölflinswil, die umliegende Gegend, Kleinstrukturen und Hochstamm-Obstbäume. Zusätzlich kann bei einem weiteren Posten durch ein Viscope-Teleskop die Umgebung erkundet werden. Die Posten sind vielseitig und gehen von Memory-Spielen zu Bienen-, Pferde- und Schweinebeobachten bis hin zu Infos über die Landwirtschaft und die Gegend.
Biodiversität und Produktion
Der Buurelandweg führt durch umliegende Felder und Wald neben den Höfen der drei Bauernfamilien Treier, Lenzin und Reimann, welche mit jeweils unterschiedlichen Betriebszweigen auf ihrem Land zeigen, wie Produktion und Biodiversität zusammen funktionieren können.
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Hans Treier, der mit seiner Familie Obst produziert, meinte auf die Frage, was ihn dazu bewogen habe, Teil des Buurelandwegs zu sein, dass er zeigen wolle, was produziert werde. Und wie die Landwirtschaft überhaupt funktioniere, denn das wüssten viele nicht mehr.
«Wir müssen nicht weg, wir haben es so schön hier.»
Markus Dieth, Landammann.
Wie wichtig eine funktionierende Landwirtschaft ist, erklärte Damaris Etterlin vom BVA an einem Posten, an dem ein Klimamodul, das heisst ein Schaukasten mit einer Bodenschicht mit Gras, zu sehen ist. Der Boden speichere CO2 und je mehr Humusschicht vorhanden sei, desto mehr Nährstoffe und Wasser könnten gespeichert werden.
Landwirtschaft ist wichtig
Nebst Colette Basler und Damaris Etterlin bedankten sich auch der Wölflinswiler Gemeindeammann Giuliano Sabato und Landammann Markus Dieth beim BVA, bei den Landwirten und allen Helfern, die den Buurelandweg möglich machen. Dieth war schon an mehreren Eröffnungen. «Es ist jedes Mal wieder ein Riesenerlebnis, wie eine schöne Erleuchtung, dass man gar nicht gross wegmuss, wir haben es so schön hier im Kanton Aargau», meinte er. Es sei wichtig, dass man die Landwirtschaft erlebbar mache und sich gemeinsam austauschen könne, die Biodiversität solle nicht vor dem Dorf anhalten, man solle sie mit hereinnehmen. [IMG 5-6]
«Wir sind extrem stolz auf die BFF des Aargaus.»
Colette Basler, Vizepräsidentin Bauernverband Aargau und Grossrätin.
«Wir sind extrem stolz auf die Biodiversitätsförderfläche des Aargaus», meinte Colette Basler. Aargau habe mit 20,7 % BFF fast dreimal so viel, wie er haben müsse. Ein Teil davon zeigt der Buurelandweg auf 4,5 Kilometern, für den man mindestens zwei Stunden einplanen sollte.