Gemeint ist damit, dass Restaurants oder Kantinen Produkte verarbeiten und servieren, die sie direkt beim lokalen Bauern bezogen haben.

Noch einen Schritt weiter geht Marko Vidmar mit seiner Dinner-Serie Farm Table. Er kommt mit einem Spitzenkoch, einer mobilen Küche und einem langen Tisch auf Schweizer Bauernhöfe. "Im Zentrum steht der Bauer mit seinem Hof und seinen Erzeugnissen", erklärt Vidmar. "Am Anlass verwenden wir alles, was es auf dem Hof gibt, damit der Gast sieht, was der Bauer zu bieten hat und was alles daraus gemacht werden kann." Die Gäste geniessen das Menü direkt auf dem Feld oder bei schlechtem Wetter auch einmal in der Scheune. Heuer führte Farm Table von Mai bis September auf zehn Bauernhöfe in fünf Kantonen.

So läuft das Dinner ab

Ein Farm-to-Table-Dinner läuft folgendermassen ab: Nach Apérohäppchen und Drinks erzählt Marko Vidmar etwas über sein Konzept. Danach führt der Bauer über den Hof, etwas, was von den Gästen sehr geschätzt werde, wie Vidmar betont. Zurück am Tisch gibt es Snacks, dann vier Gänge im Sharing-Prinzip, dazu ebenfalls Ausführungen des Gastgebers. Ein Ticket kostet 195 Franken pro Person. Inbegriffen sind das 4-Gänge-Menü mit Weinbegleitung, Apérogetränke und Häppchen, Wasser, Kaffee und die Hofführung.

Die Gäste sind bunt gemischt: "Gourmets, die gerne gut essen, Leute, die den Koch oder den Bauern kennen oder von mir gehört haben, Rentner, die das Leben geniessen", zählt Marko Vidmar auf. Immer wieder auch unter den Gästen: Köche und Gastronomen, die froh sind, dass der Anlass am Sonntag stattfindet, dem einzigen Tag, an dem sie selbst freihaben. "Sie sagen dann meist ‹Endlich macht jemand etwas am Sonntag!›", erzählt er.

Innovative Bauern machen mit

Die Bauernhöfe für seine Dinner-Serie findet Marko Vidmar oft über die Köche. Meistens seien es junge innovative Bauern, oft Quereinsteiger. "Wenn ein Bauer schon mit der Gastronomie zusammenarbeitet, ist das Denken ganz ein anderes", sagt er. Der Hof kann Vidmar die Produkte verkaufen, die für das Abendessen verkocht werden. Eine weitere finanzielle Abgeltung gibt es nicht, "das Kostenrisiko liegt bei mir." Allerdings kommen mit den Gästen viele potenzielle Kunden für die Direktvermarktung auf den Betrieb.

Marko Vidmar schätzt seinen Arbeitsaufwand auf rund 20 Prozent, viel Arbeit neben seiner 100-Prozent-Stelle. "Nach dem Anlass ist man jeweils kaputt", sagt er denn auch. Er schätze den "schönen Kontrast" zu seinem Job, aber "ich weiss noch nicht, ob ich davon leben kann oder will." Der letzte Anlass der diesjährigen Saison fand kürzlich statt. Die Anlässe für 2020 findet man ab Ende März des kommenden Jahres online. Dafür gibt es auch Geschenkgutscheine zu kaufen. Marko Vidmar organisiert ferner auch Abendessen für Firmen, Geburtstage oder Hochzeiten ab 20 Personen am gewünschten Ort.

Weitere Informationen: www.farmtable.ch