Dass die Auswirkungen der Pandemie unzählbar sind, ist unbestritten. Ob das Schweizer Nationalgericht aufgrund des Coronavirus unpopulär wird, ist aber unklar. Die Debatte scheint einleuchtend, da die mit Speichel kontaminierte Gabel jeweils für den nächsten Bissen wieder in die heisse
Käsemasse getunkt wird. Das Schweizer Radio- und Fernsehen SRF schrieb in einem Beitrag: «Nie mehr Fondue: Es ist aus virologischer Sicht das einzig Vernünftige.»

Risiko angeblich gering

Es erstaunt nicht, dass laut der Switzerland Cheese Marketing (SCM) jedoch kaum Grund bestehe, auf ein Fondue im gewohnten Kreise zu verzichten. «Die Wahrscheinlichkeit, sich bei einem gemeinsamen Fondue mit Covid-19 anzustecken, ist vernachlässigbar klein», so SCM. Das Kompetenzzentrum räumt aber ein, dass bislang keine Anhaltspunkte vorliegen, ob Lebensmittel allgemein eine Quelle für eine Infektion sein könnten. Bisher seien keine Übertragungen des Virus via Nahrungsmittel nachgewiesen, so SCM. Ebenfalls gäbe es bislang keine belastbaren Belege, die auf eine Übertragung des ­Virus durch Kontakt zu kontaminierten Gegenständen, wie etwa eine Fonduegabel, hinweisen. Sollte es also zu einer Ansteckung kommen, sei die wahrscheinlichste Ursache eine Tröpfchen-Übertragung.

Tassenfondue kommt gerade recht

Die Informationen basieren unter anderem auf Expertenaussagen von Agroscope und dem Bundesamt für Gesundheit. Nichtsdestotrotz ist es wohl kein Zufall, dass die Migros zurzeit ein Tassen-Käsefondue präsentiert, das einen sorgenlosen Solo-Fondue-Plausch ermöglicht.

 

Woher kommt der Begriff «Fondue»?

Der Begriff Fondue ist vom französischen Wort «fondre» ­abgeleitet, was auf Deutsch «schmelzen» bedeutet. Laut Erzählungen sollen Mönche, die in der Fastenzeit keine feste Nahrung zu sich nehmen durften,  auf den Einfall gekommen sein, den Käse zu schmelzen, so dass dennoch der Hunger gestillt, aber nicht gegen die Fastenregel ver-
stossen wurde.

Die Begleiter des Fondues sind mittlerweile vielfältig: Prosecco, Bier, Apfelsaft, Kirsch oder Williams können dazu aufgetischt werden. Als Abwechslung zum Brot bieten Kartoffeln, Pilze, Gemüse oder Würste durchaus interessante Alternativen. Falls der Käse einmal verleidet, können diese Pendants ausprobiert werden:

  • Fondue Chinoise: Fleischstücke in Bouillon garen.
  • Fondue Bourguignonne: Rindshuft-Stücke in Öl braten.
  • Fisch-Fondue: Fischstücke in heisser Bouillon kochen.
  • Fondue Vigneronne: Fleischstücke in Bouillon und Rotwein kochen. Und das exotische
  • Fondue Bacchus: Fleischstücke in Bouillon und Roséwein garen.

 

Was ist eigentlich dieses Coronavirus, welches uns seit März begleitet?

Das neue Coronavirus, genannt «Sars-CoV-2», gehört zur selben Virusfamilie wie sechs weitere, bereits seit Jahrzehnten beim Menschen bekannte Coronaviren. Sie lösen seit jeher meist im Winterhalbjahr Schnupfen und milde Erkältungen aus. Zu den Coronaviren gehören auch:

  • das Sars-Virus «Sars-CoV-1», 2003 in Südchina von Zibetkatzen auf Menschen übertragen und
  • das Mers-Virus, 2012 auf der Arabischen Halbinsel von Dromedaren auf
    Menschen übertragen.

Das Schwere Akute Respiratorische Syndrom (SARS) ist eine gravierende Infektionskrankheit. MERS «Middle East Respiratory Syndrom» (Mers-CoV) ist ein neues Coronavirus, das eine akute Lungenentzündung verursacht. Beide Atemwegserkrankungen haben eine hohe Sterblichkeitsrate: rund 10 beziehungsweise 35 Prozent. Zum Vergleich: Die Sterberate beim neuen Coronavirus liegt in der Schweiz aktuell bei rund 1,5 Prozent.

Bei den Coronaviren handelt es sich um behüllte Ribonukleinsäure(RNS)-Viren. Sie haben einen Fettfilm, der sich durch Seife und Wasser oder durch Desinfektionsmittel auflösen lässt. Die WHO hat der Krankheit, die durch das neue Coronavirus verursacht wird, den Namen «Covid-19» gegeben – kurz für «Coronavirus Disease 2019».