Frauen in der Landwirtschaft miteinander in Verbindung bringen: das ist eines der Hauptziele des Forschungsprojekts «Frauen in der Landwirtschaft: sichtbar machen, stärken und vernetzen». Das Projekt startete vor zwei Jahren an der Berner Fachhochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL). Nun werden Teilnehmerinnen für «Living Labs» gesucht. «Living Labs» kann man sich ähnlich wie Arbeitskreise vorstellen, sie sind aber von kürzerer Dauer.
Weibliche Profis treffen
«Wir möchten Frauen, die Betriebsleiterinnen sind oder als Angestellte auf einem Hof arbeiten, zusammenführen und uns während mehrerer Treffen mit ihnen über ihre Situation und Bedürfnisse austauschen», erklärt Anna Kröplin. Sie ist Forschungsassistentin Agrarsoziologie an der HAFL. «Wir hoffen, dass wir Ende Oktober genügend interessierte Frauen gefunden haben.»
Denn erste Erkenntnisse aus früheren Projekten, informellen Gesprächen und projektbezogenen Interviews deuten an, dass Frauen, die angestellt sind oder als Betriebsleiterinnen einen Betrieb führen, andere Bedürfnisse bei den Themen Austausch und politische Vertretung haben, als es die bestehenden Gefässe bieten.
Die Frauen bestimmen selbst
Gesucht sind Frauen, die (Co-)Betriebsleiterin eines Landwirtschaftsbetriebes sind oder als Landwirtin oder Agronomin auf einem Landwirtschaftsbetrieb angestellt sind. An den organisierten Treffen können sich die Teilnehmerinnen über frauenspezifische Anliegen in der Branche austauschen. Das können unter anderem die eigene Rolle in der Landwirtschaft sein, die damit verbundenen Herausforderungen und mögliche Massnahmen, diesen Herausforderungen zu begegnen. Geplant sind fünf ganztägige Treffen, die in den Wintern 2024/2025 und 2025/2026 stattfinden werden. Wo genau, hängt davon ab, woher die Teilnehmerinnen kommen. Wie genau diese Treffen aussehen, können die Teilnehmerinnen mitgestalten. «Wir bieten einfach den Rahmen. Was daraus entsteht, überlassen wir Ihnen», so Anna Kröplin weiter.