Die Wetterkapriolen strapazieren die Geduld mancher Bauernfamilien und die lokal starken Hagelzüge lassen in einigen Regionen ein Bild der Verwüstung zurück. Eindrücklich wird uns vor Augen geführt, dass die Landwirtschaft mit der Natur arbeitet und die Produktionsprozesse in erster Linie von der Natur und nicht vom Markt gesteuert werden. Vielleicht ist das mit ein Grund, weshalb die Bauernfamilien oftmals geerdeter und mit beiden Füssen auf dem Boden stehend rüberkommen.

Selbstversorgung erhalten

Eine «Just in time»-Produktion lässt sich mit natürlichen Rohprodukten nicht umsetzen. Umso wichtiger ist es daher, dass wir der einheimischen Produktion von Nahrungsmitteln genügend Platz einräumen und den Selbstversorgungsgrad nicht noch weiter senken. Wie schnell Lieferketten unterbrochen sein können, haben wir zu Beginn der Pandemie erlebt. Spitäler und öffentliche Einrichtungen wurden kritisiert, weil sie zu wenig Masken und Desinfektionsmittel an Lager hielten. Und wie ist es mit den Gütern des täglichen Bedarfs und den Nahrungsmitteln? Hat jeder Haushalt noch den empfohlenen Mindest-Notvorrat? Zumindest was die Hamsterkäufe an WC-Papier anbelangt, war es vermutlich nicht der Fall.

Was wir mehr denn je brauchen

«Nach der Krise ist vor der Krise» lautet ein Sprichwort. Vielleicht ist es nicht eine nächste Pandemie, vielleicht ist es ein Blackout oder einfach etwas, mit dem wir in unserer globalisierten Welt nicht gerechnet haben. Jedenfalls tun wir gut daran, wenn wir nicht nur über das Know-how, sondern auch jederzeit über die Produkte verfügen. Deshalb brauchen wir mehr denn je gut ausgebildeten Berufsnachwuchs, Fruchtfolgeflächen und politische Rahmenbedingungen, die weiterhin eine hohe Selbstversorgung mit nachhaltig produzierten regionalen Nahrungsmitteln ermöglichen.