Markus Odermatt aus Ballwil und Adrian Rubi aus Ruswil öffnen diesen Sonntag ihre Hoftüren und Tore für interessierte Konsument(innen), Nachbarn und Freunde. Auch zehn weitere Luzerner Bauern nehmen am «Tag der offenen Hoftüren» teil. Schweizweit hat man die Möglichkeit am Sonntag, 19. September, insgesamt 130 Betriebe zu besuchen.

Erschwerte Bedingungen

Markus Odermatt hat sich im Zusammenhang mit den vergangenen Abstimmungen für diesen Tag angemeldet. «Es ist wichtig, dem Konsumenten aufzuzeigen, wie man Landwirtschaft betreibt, was alles dahintersteckt. Auch die Biodiversität funktioniert nicht ohne die Landwirtschaft. Also grundsätzlich eine gute Sache, so ein Tag», führt er seine Entscheidung aus.

Jedoch empfindet der Landwirt den Zeitpunkt für den Tag der offenen Hoftüren als falsch gewählt. Seiner Einschätzung nach hätte es mehr Sinn gemacht, den Anlass vor einer Abstimmung zu organisieren. Dank dem vergangenen Abstimmungskampf und der damit verbundenen hohen Medienpräsenz der Landwirtschaft scheint ihm das Volk etwas übersättigt.

Adrian Rubi sieht in dem Anlass die ideale Plattform, den eigenen Betrieb der Öffentlichkeit vorzustellen. «Das Interesse der Bevölkerung an der Landwirtschaft ist gross. Es ist für mich auch eine gute Gelegenheit, die Nachbarn einzuladen sowie Freunde aus der Schulzeit. Ich habe den Betrieb im letzten Jahr von meinen Eltern übernommen und einige neue Projekte in Angriff genommen wie zum Beispiel die Pflanzung einer Haselnussplantage», erzählt der junge Landwirt. Diese Spezialkultur hat bereits das Interesse vieler Fussgängerinnen und Fahrradfahrer geweckt.

Hauptsächlich draussen

Die neusten Bestimmungen betreffend Corona erschweren die Besichtigung. So empfangen beide Landwirte ihre Besucher draussen. Sollte das Wetter nicht halten, stellt Rubi Zelte ohne Seitenwände bereit, damit wenigstens im Trockenen gegessen werden kann. Die Stallbesichtigung fällt bei ihm aus, da sich die Kühe sowieso auf der Weide befinden. «Als Direktvermarkter von Natura-Beef-Fleisch dient der Anlass auch als Werbung und gibt meinen Kunden die Möglichkeit, mehr über meine Arbeitsweise zu erfahren. Ich finde es auch immer interessant, was für Fragen Besucher an die Landwirtschaft haben», führt Adrian Rubi weiter aus.

Odermatt muss wegen der neuen Massnahmen auf die grosszügige Bewirtung seiner Gäste verzichten. Es gibt einen kleinen Apéro, den man im Stehen einnimmt. Auch er wird die Betriebsführung hauptsächlich draussen ausrichten.

Weitere Informationen: https://hofsuche.offene-hoftueren.ch/de