Ist es das ewige Bücken? Oder das Schleppen der Giesskanne? So schön ein Garten auch ist, es gibt wiederkehrende Arbeiten, die nerven und Kraft rauben. Das kann man ändern. Grundsätzlich kann die grösste Erleichterung da gebracht werden, wo einen persönlich der Aufwand am meisten ärgert.

Denn gärtnern, vor allem im produktiven Gemüse- oder Blumengarten, braucht nun mal viel Zeit. Zermürbend wird es dann, wenn der Gärtner oder die Gärtnerin das Gefühl hat, diese Zeit zu verschwenden und unnötige Arbeiten zu verrichten. Mit ein paar einfachen Tricks kann man auch ohne grosse Investitionen Zeit und auch Energie sparen, damit einen die Motivation nicht schon mitten in der Gartensaison verlässt.

Arbeitsabläufe optimieren

Am meisten Zeit sparen kann man, wenn man die Arbeitsabläufe im Garten optimiert. Muss ich die Giesskannen wirklich weit durch den Garten schleppen, wenn ich das nicht möchte? Finde ich das Werkzeug nicht, weil ich keinen festen Platz dafür habe? Auch wenn sich mit den Jahren gewisse Abläufe eingespielt haben, lohnt es sich immer wieder, diese zu überdenken. Oft verändert sich der Garten auch mit der Zeit und die Anpassungen für einen effizienten Arbeitsablauf sollten folgen.

Es muss nicht immer eine grosse Veränderung sein: Im Gemüsegarten hilft zum Beispiel der regelmässige Einsatz einer Pendelhacke, keimendes Unkraut zu entfernen. Dazu braucht es gerade angelegte Gemüsereihen und die richtige Technik aus Vor- und Zurückpendeln, sonst besteht die Gefahr, dass man mit der Pendelhacke das wachsende Gemüse aus Versehen enthauptet.

Wird mit der Pendelhacke bei warmem Wetter vor dem Mittag gearbeitet, verwelken die abgetrennten Keimlinge bis am Abend und man muss sich nicht bücken, um die abgetrennten Pflanzen aufzusammeln. Eine feine Mulchschicht zwischen dem Gemüse vermindert so wiederkeimendes Unkraut und reguliert den Wasserhaushalt.

Die Feinheit im Detail

Grundsätzlich gilt im Garten: Lieber weniger, dafür gutes Werkzeug, das man auch gut zu bedienen weiss. Schon beim Kauf hilft es, die Passform auszuprobieren. Liegt mir das Werkzeug gut in der Hand? Passt die Stiellänge für mich? Bei Werkzeug, das in aufrechter Position genutzt wird, verleitet ein zu kurzer Stiel zu einer unergonomischen Haltung mit krummem Rücken. Komme ich also mit der Stiellänge ergonomisch sinnvoll in die Mitte meiner Beete?

Bei kurzem Werkzeug wie etwa einer Pflanzkelle verleitet ein unpassender Griff zu verkrampftem Festhalten und die Arbeit geht nicht locker von der Hand und man braucht länger.

Wasser an den richtigen Orten zur Hand zu haben, ist ebenfalls essenziell. Nicht nur zum Giessen, auch zum Vorwaschen von dreckigem Gemüse oder zum kurzen Abwaschen von Händen, Stiefeln oder Gerätschaften ist eine gute Wasserstation viel wert und vermindert Folgearbeit.

Klug anlegen

Ein gutes Beispiel für eine Arbeitserleichterung, die schon bei der Planung berücksichtigt wurde, ist der Anbau von Beeren nach Reifezeit im Garten: Beginnt die Reihe der Johannisbeeren von vorn nach hinten zu reifen, muss ich mir um die Ernte der Beeren der hintersten noch keine Sorgen machen, solange ich noch in den ersten Stöcken am Ernten bin. Dasselbe gilt natürlich auch beim Obst.

Bei Gartenbeeten kann die Umstellung auf Hochbeete eine der möglichen Arbeitserleichterungen sein. Gärtnern auf 70 bis 90 Zentimeter ist deutlich rückenschonender. Zudem haben die Schnecken einen weiteren Weg zu den Pflanzen und das Gemüse wächst deutlich früher und schneller, da das Hochbeet schneller warm wird.