Getrennte Bankkonten für betriebliche und private Angelegenheiten sind ein Schlüssel für einen guten Überblick über die Geldflüsse vor und während der Ehe. Das bestätigen Silvia Moggiani und Samuel Helfenstein. Der Agronom FH führt seit 2018 den Biohof Oberhasli mit Milchwirtschaft und eigener Aufzucht in Emmen im Kanton Luzern. Seine Partnerin ist Lebensmittelwissenschaftlerin FH und arbeitet im Qualitätsmanagement bei Emmi.

BauernZeitung: Ihr lebt im Konkubinat. Wie rechnet ihr die privaten Ausgaben ab?

Silvia: Wir haben ein gemeinsames Haushaltskonto. Alle gemeinsamen Ausgaben werden von dort bezahlt. Wir bezahlen beide gleichviel auf das Konto ein, manchmal mehr, manchmal weniger, je nach Bedarf.

Wie habt ihr Anschaffungen wie Möbel bezahlt?

Samuel: Diese werden auch über das gemeinsame Konto bezahlt.

Wie teilt ihr die Hausarbeit?

Silvia: Ganz modern (lacht). Wir sind beide in die Hausarbeiten involviert.

Arbeitet Silvia auch auf dem Betrieb mit?

Silvia: Ich habe kein fixes Pensum auf dem Betrieb. Das Leben auf dem Hof, die Hühnerhaltung und die gelegentliche Mitarbeit betrachte ich als Hobby von mir.

Habt ihr Regelungen getroffen für den Todes- oder Invaliditätsfall?

Samuel: Nein, bis jetzt war das für uns nicht relevant, da beide ihr eigenes geregeltes Einkommen hatten. Ich gehe von Zeit zu Zeit in die Versicherungsberatung beim Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband. In der jetzigen Situation haben auch sie in diesem Bereich keinen Handlungsbedarf gesehen. Wir werden die Situation in Hinsicht auf eine Hochzeit oder bei Nachwuchs neu prüfen.

Würdet ihr im Nachhinein etwas anders regeln?

Silvia: Nein, es ist so gut aufgegangen. Getrennte Konten sind einfach wichtig, so kann man die Geldflüsse nachvollziehen und behält den Überblick.

Samuel: Ich trenne zudem auch das Betriebliche und das Private bei mir persönlich. Ich führe ein Betriebskonto und ein Privatkonto.

Welche Überlegungen macht ihr euch hinsichtlich einer Hochzeit?

Samuel: Da ich den Betrieb bereits übernommen habe, wird dieser bei einer Hochzeit dem Eigengut angehören.

Silvia: In diesem Bereich werden wir die Möglichkeiten noch weiter abklären. Wir haben am BBZN angefragt, welche Lösung oft gewählt wird und werden nun schauen, was für uns in Zukunft dann passen könnte.

Um später Eigengut und Errungenschaft trennen zu können, möchten wir die Konten wie bisher weiterführen. Gemeinsame Ausgaben werden auch zukünftig über das gemeinsame Konto bezahlt.

Was passiert mit Geld, das Silvia in den Betrieb einbringt?

Samuel: Für mich ist klar, dass der Betrieb sich selber finanzieren muss. Mir ist es wichtig, dass nicht Geld von aussen den Betrieb querfinanziert.

Wie häufig überprüft ihr die Regelung eures Zusammenlebens?

Silvia: Wir haben laufend besprochen, wenn es etwas zu besprechen gab. Manchmal war eine bestimmte Situation wie die Hofübernahme der Auslöser. Zum Beispiel das gemeinsame Konto hatten wir auch nicht von Beginn weg, das hat sich durch die anstehenden Umstände ergeben.

BBZN Luzern
Kurs «Mein und Dein in der Landwirtschaft»: Donnerstag, 27. Januar, 13.30 bis 16 Uhr, BBZN Schüpfheim. Anmeldung: Tel. 041 228 30 70, www.bbzn.lu.ch/kurse