Im Misox wurden beim Unwetter vom Juni 2024 über 100 Hektaren Kulturland verwüstet. Der Bündner Bauernverband (BBV) hat nun vor Kurzem zu Futterspenden aufgerufen (wir berichteten). Seither läuft das Telefon heiss: «Es ist erfreulich, wie viele Betriebe sich darauf gemeldet haben», sagte BBV-Geschäftsführer Sandro Michael gegenüber der BauernZeitung. Die Spendenangebote (vor allem Heu-, Silo- und Maisballen) kämen aus dem ganzen Kanton Graubünden und aus dem benachbarten Tessin. Es habe sich sogar ein Betrieb aus der Zentralschweiz gemeldet, der eine Weideparzelle für Jungvieh zur Verfügung stellen würde.
Grosser Bedarf an Futter
Der Plantahof kläre derzeit ab, wie die Spenden verteilt und transportiert werden sollen. Daran wird sich unter anderem der BBV beteiligen. «Der Bedarf ist auf jeden Fall gross», so Sandro Michael. Zwar wurden inzwischen einige betroffene Flächen geerntet, doch die Verschmutzung mit Schlamm mache teilweise eine Verwendung als Futter unmöglich.
Das Amt für Landwirtschaft und Geoinformation (ALG) meldete kürzlich, dass es im Beitragsjahr 2024 auf Kürzungen der Direktzahlungen oder Verweigerung von Beiträgen auf den vom Unwetter betroffenen Flächen verzichtet. Das trifft auf Flächen zu, die aufgrund von Materialablagerungen nicht bewirtschaftet oder wegen einer zerstörten Zufahrt nicht erreicht werden können. Auch gilt es für Sömmerungsbetriebe, deren Bestossung durch die Auswirkungen der Unwetter eingeschränkt ist.
[IMG 2]
Wie weit sind die Flächen rekultivierbar?
Zum heutigen Zeitpunkt ist laut dem ALG nicht davon auszugehen, dass alle Flächen im 2024 rekultiviert werden können. Flächen, die im Jahr 2025 rekultiviert werden, aber noch nicht bewirtschaftet werden können, erhalten im selben Jahr die vollen Beiträge.
Wie weit die verwüsteten Flächen rekultiviert werden können, muss laut dem BBV-Geschäftsführer in den nächsten Wochen und Monaten abgeklärt werden. Für gewisse Flächen könnte der Aufwand möglicherweise zu gross sein. In diesem Fall müssten neue Lösungen gefunden werden.
