Am letzten verregneten Sonntag wollte ich die künstliche Intelligenz (KI) erforschen mit der Frage: «Welchen Einfluss haben Bauern im Schweizer Parlament?» Man verzeihe mir die rudimentäre Formulierung, ich will die KI nicht überfordern, da sie nicht so intelligent zu sein scheint, wie vermutet: Bei der «Open AI»-Plattform wurde ich mehrere Male nach meinem Geburtstag gefragt – weiter als bis zur Frage nach meinem Alter haben es diese künstliche Intelligenz und ich nicht geschafft.

Künstliche Intelligenz hilft nur bedingt

So wechselte ich auf «Chat-GPT» Schweiz und liebäugelte damit, dass diese Kolumne, die Sie hier lesen, von der KI verfasst werden könnte. Doch umsonst gehofft: «Der Chat ist leider voll. Bitte versuchen Sie es später nochmals», so die Meldung auf meinem Computer. Mehr als das liess Chat-GPT nicht verlauten. Das kann an einem nasskalten Sonntagabend durchaus der Fall sein. Doch Montagmorgen um 7 Uhr? Ist die KI einfach faul?

Bei «Talkai.info» wurde ich dann doch noch fündig. Ich zitiere: «Insgesamt kann gesagt werden, dass Bauern in der Schweiz eine starke politische Stellung haben und in der Lage sind, ihre Interessen durchaus erfolgreich zu vertreten.» Aha.

Sie wissen es auch ohne KI, liebe Leserinnen und Leser: Die Landwirtschaft ist gemessen am Anteil an der Gesamtbevölkerung übervertreten im eidgenössischen Parlament. Mit positiven Folgen für sie. «Im vergangenen Jahr erhielten Schweizer Bauernbetriebe rund 2,8 Milliarden Franken an Direktzahlungen. Aufgrund der erstarkten Bauern-Lobby im Parlament dürften diese Gelder in den kommenden Jahren kaum weniger werden», sagte Adrian Vatter, Professor für Politikwissenschaften an der Universität Bern bei der Kommentierung der Wahlergebnisse gegenüber SRF.

Nur drei Politiker mit Behinderung im Nationalrat

Dazu gratuliere ich und äussere gleichzeitig auch einen Wunsch: Hoffentlich gehen andere, viel grössere Minderheiten bei der landwirtschaftsnahen Vertretung im Parlament nicht vergessen. Als Beispiel zitiere ich dazu Pro Infirmis: «Die heutige Wahl setzt einen historischen Standard für die Inklusion in der Schweizer Politik. Drei Politiker mit Behinderungen wurden in den Nationalrat gewählt.» Die drei geben den 22 Prozent der Bevölkerung mit einer Beeinträchtigung eine Stimme!