Das vergangene Pfingstwochenende war für die meisten Bauernbetriebe sehr intensiv, die erste längere Schönwetterphase des Jahres wurde für die Futterernte genutzt. Hochbetrieb herrschte aber auch bei Ferien- und Freizeitanbietern, welche dank des schönen Wetters sehr viele Besucher zählen konnten. Gleich beides, also Bauernbetrieb und Anbieter von Freizeitangeboten, ist der Erlebnishof Fronalp in Morschach. Entsprechend lebhaft war es auf dem Hofgelände über Pfingsten.

Bereich des Freizeitresorts

Passend zum Hofnamen ist schon die Anfahrt zum Erlebnishof Fronalp ein Erlebnis. Ist die Einfahrt zwischen dem grossen Parkplatz und der Go-Kartbahn des Swiss Holiday Parks gefunden, folgt die Weiterfahrt im Schritttempo entlang von unzähligen Spaziergängern und Familien auf den Hof. «Bei schönem Wetter haben wir bei uns sehr viele Gäste. Da wird es manchmal schon anspruchsvoll, mit Fahrzeugen zu rangieren», erklärt Thomas Bricker. Er und seine Frau Sonja sind seit vier Jahren das Betriebsleiterpaar vom Erlebnishof Fronalp, des Bauernbetriebs des Swiss Holiday Parks in Morschach SZ, der als grösstes Ferien- und Freizeitresort in der Schweiz gilt.

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Capra-Grigia-Ziegen

Rund 15 Stück Rindvieh, davon um die zehn Kühe, 30 Ziegen der Pro-Specie-Rara-Rasse Capra Grigia, zehn Pferde plus zwei Fohlen, um die 40 Hühner und einige Kaninchen werden auf dem Erlebnishof betreut. Die Feriengäste vom nur einige Schritte entfernten Resort und vom Reka-Dorf Morschach haben auf dem Hof die Möglichkeit, Pferde zu pflegen und Reitkurse nehmen. Von 16.30 bis 17 Uhr können sie zudem Thomas Bricker beim Melken vor dem Melkstand zuschauen. «Bei schönem Wetter haben wir fast immer Besuch beim Melken», so der 34-jährige Landwirt. Bei so vielen Gästen sei eine gezielte Besucherlenkung entsprechend wichtig. So können Feriengäste zwar die Kühe beim Melken und am Fressgitter beim Fressen beobachten, dies aber nur aus der nötigen Distanz. «Anfänglich hatten die Gäste noch direkten Zugang zum Vieh. Obwohl unsere Kühe enthornt und handzahm sind, mussten wir aber wegen der Unfallgefahr weitere Vorsichtsmassnahmen treffen», erklärt Thomas Bricker. So hätten Eltern ihre Kleinkinder für ein schönes Foto am Futtertisch zwischen die Kühe platziert, obwohl diese noch kaum stehen konnten.

Gäste schätzen Idylle

Obwohl die Gäste und das Tierwohl im Mittelpunkt des Erlebnishofs stehen würden, sei dieser ein Landwirtschaftsbetrieb und kein Spielplatz, betont Thomas Bricker. Das zeigt sich auch am traditionellen Glockengeläut, welches die Kuhherde auf der Weide trägt. «Im Sommer gehen unsere Tiere um acht Uhr morgen mit Glocken auf die Weide, die Gäste schätzen diese Idylle.» Auch Dünge- oder Heuerntearbeiten würden entsprechend den Wetterverhältnissen ausgeführt, obwohl natürlich, wenn immer möglich, rücksichtsvoll gearbeitet werde.

Die Ordnung und Sauberkeit auf dem ganzen Betriebsareal weisen darauf hin, dass es doch nicht ein ganz normaler Hof ist. Stall und Vorplatz werden täglich gekärchert. Es wird kein Silo verfüttert und der Mist wird in einer Mulde gelagert und regelmässig in die Biogasanlage geführt. Entsprechend tief sind die Geruchsemissionen und auch die Fliegenzahl ist für einen Pferdehof bescheiden. Mit den rund zehn Pferden verschiedener Grössen werden von zwei Reitlehrern Kurse angeboten. Neben dem Erlebnis rund um Pferd und Kuh ist auf dem Fronalphof aber auch die Informationsvermittlung über Landwirtschaft bedeutend. Auf zwölf Tafeln können die Gäste viel Spannendes über die Landwirtschaft erfahren.

Erlebnishof Fronalp
Betriebsleiter: Thomas und Sonja Bricker
Ort: Morschach SZ
Flächen: 10 ha Naturwiesen, 60 Hochstammobstbäume
Viehbestand: 15 Stück Rindvieh, 30 Ziegen, 10 Pferde, 40 Hühner und einige Kaninchen
Arbeitskräfte: Betriebsleiterpaar, zwei Reitlehrer, Aushilfen