Alles begann mit einer verlorenen Wette. «Was wir da genau gewettet haben, weiss ich nicht mehr, aber es lief darauf hinaus, dass ich danach auf einer Singleplattform ein Such-Inserat aufgeben musste», erzählt Julia Müller schmunzelnd. Nach dem Motto, Wettschulden sind Ehrenschulden, verfasste die damalige Junggesellin ihre Kontaktanzeige. Diese lud sie auf eine Plattform, speziell für die landwirtschaftliche Gesellschaft.

Viele Rückmeldungen

Julia Müller war schon länger auf der Suche nach einem Bauern, mit dem sie alt werden konnte. Nur geklappt hatte es bislang nicht. Nachdem sie sich selbst auf einige Anzeigen erfolglos meldete, schrieb sie nun ihre eigene, die sie humorvoll verpackte. Grosse Hoffnungen machte sie sich damals im Herbst 2016 nicht. Zu ihrer Überraschung war die Resonanz auf diese Anzeige ziemlich gross. «Immerhin war es nur ein kurzer Text, ohne Foto», führt die zweifache Mutter aus.

Überzeugte Landwirtin

Julia Müller ist in der Ostschweiz gross geworden. Dort wuchs sie bei ihrer Mutter, einer Angestellten im Gesundheitswesen und ihrem Stiefvater, einem Tierarzt, auf. Einen Bezug zur Landwirtschaft hatte sie innerhalb der Familie wenig. Doch schon als kleines Mädchen liebte sie es, im Stall zu stehen. Sie nutzte jede Gelegenheit, um den Nachbarn beim Misten und auf dem Feld zu helfen. Für die heranwachsende junge Frau war schnell klar: «Ich werde Landwirtin.» So schloss sie die Erstausbildung zur Landwirtin EFZ erfolgreich ab. Das habe sich gelohnt. «Die Ausbildung zur Landwirtin ist die beste Schule fürs Leben», erzählt sie.

Vielseitig interessiert

Während ihrer Lehrzeit hatte sie sich ein Rind gekauft. «Das habe ich so dressiert, dass man es reiten konnte», berichtet die aufgestellte Bäuerin lachend.

Julia Müller blieb nach ihrer Ausbildung nicht untätig. Sie war mehrmals z Alp, arbeitete als Betriebshelferin, Pferdepflegerin, machte einen Abstecher in den Verkauf und führte später eine Puppenklinik. Als sie ihr Inserat aufgab, war sie Einkäuferin für die Landi Schweiz und in Märstetten wohnhaft.

Treffen mit Hindernissen

Auf ihre Kontaktanzeige meldete sich, unter vielen anderen, auch Michael Müller aus Geltwil. Zum ersten Treffen im Restaurant Horben kam sie 45 Minuten zu spät. Der Grund dafür: «Es hat unglaublich stark geregnet an dem Abend. Dadurch kam es zu Verkehrsunfällen und Stau.» Während andere Männer wohl nicht so nachsichtig gewesen wären, wartete Michael geduldig auf seine Verabredung. Noch während dem ersten Treffen war für Julia klar: «Ich wusste bei ihm: ganz oder gar nicht, mit allem was dazu gehört, wenn ich mich für ihn entscheide, werden Nägel mit Köpfen gemacht». Und so war es dann auch.

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Schlag auf Schlag

Innerhalb von drei Monaten nach der ersten Begegnung zog das Paar zusammen. Der Heiratsantrag folgte noch im ersten Jahr. Diesen machte der verliebte Landwirt ganz lässig in Stallkleidung nach einem vollen Tag bei einem Ponywettbewerb. Michael wollte eigentlich keine Pferdefrau. Er habe sie und die Ponys immer etwas belächelt. Bis er selbst eines gekauft hat. Es war ein eher kränkliches Pony. Er habe es gehegt und gepflegt. «Nun sind die Beiden unzertrennlich», erzählt die Bäuerin. Mit der Liebe wuchs auch der Ponybestand des Paares.

Nach der Heirat kündete Julia Müller ihre Stelle als Einkäuferin, um ihren Traum vom Ponyhof zu erfüllen. Geplant wäre gewesen, dass Michael und Julia den Pachtbetrieb, den bereits Michaels Eltern führten, übernommen hätten. Leider kam es nicht so weit. So sind die beiden zwar glücklich mit ihrem aktuellen Zuhause. «Aber manchmal träumen wir halt doch von einem Pachtbetrieb, der auch unseren Ponys Platz bietet», ergänzt Julia Müller.

Mittlerweile besitzt das Paar 24 Ponys, für die hauptsächlich Julia zuständig ist. Michael arbeitet 100 % auswärts, hilft jedoch, wo er kann. So hat er im Stall einiges an Eigenleistung erbracht und unter anderem eine Garderobe für das Zaumzeug der Stallbewohner gewerkelt. Mit ihrer GmbH «Ponyhelden mit Herz» konnte sich passionierte Landwirtin einen Traum verwirklichen. «Ich lebe nach dem Motto: Glück ist nur schön, wenn man es teilt. Virtuell teilt man so viel, warum nicht auch im echten Leben?» Im Angebot ihres Ponyhofes findet man eine Spielgruppe, Ponynachmittage, Reitstunden, Reitlager sowie Kurse für Kinder und Erwachsene. Sie trainiert mit ihren Tieren Bodenarbeit, Holzrücken und das Kutschefahren. Mit ihren Ponys sind die Müllers auch an diversen Wettbewerben dabei.

Aus zwei wurden vier

Doch das grösste Glück, das dieses Liebes-Inserat hervorbrachte, sind wohl die zwei gemeinsamen Kinder des Paares. Diese wachsen wortwörtlich auf einem Ponyhof auf. Sie sind jederzeit mit dabei, sei es im Stall oder bei anderen Aktivitäten rund um die Tiere. «Unser Leben ist halt wirklich ein Ponyhof. Sicher nicht immer ganz einfach, aber wir sind grundsätzlich glücklich», meint Julia Müller abschliessend.

Weitere Informationen: www.ponyhelden.ch

verliebt.bauernzeitung.ch

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