Noch vor zwei Monaten sprach man von Trockenheit, Schneemangel in den Bergen und einem grösseren Niederschlagsdefizit und nun scheint es in den letzten Wochen kaum einen Tag gegeben zu haben, an dem kein Regen gefallen ist.

Viel Wasser in den Bergen

Auch die Messwerte zeigen, dass im März und im April vielerorts überdurchschnittlich viel Niederschlag gefallen ist. Vor allem der März scheint abgesehen vom Tessin überall nass gewesen zu sein. In Sion etwa ist fast viermal so viel Niederschlag gefallen wie im langjährigen Mittel. An der Messstation im Walliser Kantonshauptort sind im März 123,6 mm Niederschlag gemessen worden, hier gibt es im März durchschnittlich nur gerade 30,9 mm. Im April scheint es etwas weniger nass gewesen zu sein als im März. Das heisst, die gefallenen Niederschlagsmengen waren vielerorts ebenfalls überdurchschnittlich hoch, haben das langjährige Mittel aber etwas weniger stark überschritten als im März.

[IMG 2]

Am nassesten war es im April wahrscheinlich in den Alpen, dies zeigen hohe Niederschlagsmengen in Adelboden und in Chur. Hier sind mehr als 100 mm gefallen. Hingegen war es im Westen und im Nordwesten eher trockener als im langjährigen Schnitt, so auch im Tessin, wobei hier der durchschnittliche Wert nur knapp «verpasst» wurde.

Gründe für hohe Mengen

Im März gab es zudem immer wieder ausgeprägte Kälteeinbrüche aus Norden. Abgesehen davon, dass die Temperatur nicht «auf Touren» kam, fiel auch immer wieder Schnee bis in tiefere Lagen. So wurde zumindest vorübergehend der Schneemangel in den Bergen behoben.

Auch im April folgten weitere Kälteeinbrüche, diese waren aber längst nicht mehr so heftig wie jene im März. Gegen Ende des Monats stiegen die Temperaturen an und so fiel der Niederschlag meist auch in den Bergen unterhalb von 2000 Metern in flüssiger Form. Der Mai startete sodann gleich in den Sommer und brachte bereits einige kräftige Gewitter mit viel Hagel.

Niederschläge waren dringend nötig

Auch wenn es für viele etwas mühsam scheint, dieser Regen war bitter nötig, denn wie bereits erwähnt, war es in der Schweiz bis vor ein paar Wochen viel zu trocken. Wäre es im gleichen Stil weitergegangen, hätte die Natur bereits jetzt grossen Dürrestress, weil der Feuchtigkeits- und Wassermangel bereits recht gross sein dürfte. Der Regen hat also sein Gutes und brachte eine Entspannung bezüglich Trockenheit und Dürre.

[IMG 3]

Das zeigen auch die Messwerte der Bodenfeuchtigkeit in der Schweiz. Der Boden wird aktuell nicht nur als feucht, sondern sogar als nass eingestuft. Betrachtet man die Pegel des Grundwassers, sind diese im Mittelland und im Westen normal. Im Osten, besonders in der Region rund um den Alpstein, steht der Pegel des Grundwassers sogar hoch. Inneralpin sowie im Tessin braucht es aber weiterhin Niederschläge, denn hier ist der Grundwasserspiegel eher tief.

Was steht die nächsten Tage an?

Der Blick in die Zukunft zeigt, dass auch in den kommenden Wochen eher mit Regen zu rechnen ist, es ist kein länger anhaltendes Hoch in Sicht. Die vorherrschende Wetterlage bleibt West und dadurch gelangt weiterhin feuchte Luft in den Alpenraum. Hoffen wir nun, dass Petrus es zum Start in die Heusaison gut meint und das Regenwetter für ein paar Tage einstellt.