Für den Zeitraum vom 1. Juni bis zum 31. Juli in diesem Sommer sind bei Schweizer Hagel rund 12 000 Schadenmeldungen eingegangen. Die Schadenssumme an versicherten landwirtschaftlichen Kulturen schätzt die Organisation derzeit auf etwa 75 Millionen Franken, wie sie der BauernZeitung auf Anfrage ausführt.
Wert selbst bestimmen
Im Bereich Ackerbau bietet Schweizer Hagel den Versicherten die Möglichkeit, die Kulturen nach Anbauverzeichnis oder in einer Pauschalversicherung zu versichern. «Erfolgt die Versicherung nach Anbauverzeichnis, kann der Versicherungsnehmer den Wert selbst bestimmen, wobei minimale und maximale Werte vorgegeben sind», erklärt Esther Böhler, Mediensprecherin Schweizer Hagel. Wie sie erklärt, gelten in der Pauschalversicherung die Werte gemäss der Tabelle «Arenwerte für Ackerkulturen». In dieser Tabelle gibt es unterschiedliche Werte je nach Qualitätssegment, z.B. Brotgetreide (Winter-/Sommerweizen Top, Klasse I, usw.) und Getreide (Futterweizen, Triticale, Sommergerste, Hafer, usw.). Der Versicherungsnehmer habe zudem die Möglichkeit, den Arenwert bei Bedarf zu erhöhen oder zu reduzieren.
Anfrage von Landwirten
Wie Fritz Rothen, Geschäftsführer der IP-Suisse in Zollikofen erklärt, gelangen derzeit immer wieder Anfragen von durch Hagel geschädigten Landwirten an die Organisation, ob die Label-Prämien auf dem Getreide auch gegen Hagel versichert seien. Das ist nicht der Fall. «Läbelprämien sind nicht versichert. Der Versicherungsnehmer hat jedoch die Möglichkeit, den Arenwert bei Bedarf zu erhöhen oder zu reduzieren», erklärt Esther Böhler. Das bestätigt auch Fritz Rothen: «Die IP-Suisse-Prämie kann man nicht versichern.» Er räumt aber ein, dass sich die Label-Organisation mit dieser Problematik auseinandersetzen werde und die Fühler strecken wird, um nach möglichen Lösungen zu suchen. «Das wird aber nicht ganz einfach sein», weiss der Geschäftsführer.
Wächst schneller aus
Erschwerend zum Hagelereignis kommt für die Ackerbauern derzeit die aktuelle Wetterlage hinzu. Getreide, das Hagel erwischt habe, wächst deutlich schneller aus, wie Fritz Rothen beobachtet. Dann landet das geplante Label-Brotgetreide bestenfalls im Futtertrog, was weitere finanzielle Einbussen zur Folge hat.