Eine sympathische Ausstrahlung kostet nichts, bringt aber viel. Wer mit Freundlichkeit seinen Gesprächspartner beeindruckt, kann ihn leichter überzeugen und erreicht sein Gesprächsziel ohne Druck und Stress.
Freundlichkeit macht zwar aus viel Arbeit nicht weniger, aber eine freundliche Haltung erleichtert sie. Manchen ist es in die Wiege gelegt, freundlich zu wirken, andere müssen sich darum bemühen.
Nicht krampfhaft
Sympathie verbessert zwischenmenschliche Beziehungen. Muss man gleich «Everybody’s Darling» werden? Die Landwirtschaft ist kein Streichelzoo, krampfhafter Schmusekurs ist nicht gefragt. Sympathie gewinnen gelingt, wenn man die sympathischen Seiten des Gesprächspartners findet. Freundlichkeit ist ein automatisches Tauschgeschäft, man erhält sie meist auch zurück. «Nicht unfreundlich sein» heisst noch lange nicht «freundlich sein».
Freundlichkeit: gut entwickelt noch ausbaufähig
Auch bei Schwieirigkeiten verliere ich nicht die positive Einstellung. | Bei Problemen fällt mir Freundlichkeit nicht leicht. |
Positive Ausdrucksweise führt zu harmonischen Gesprächen | Auf die Vermeidung von negativen Formulierungen wird wenig geachtet. |
Freundlichkeit kommt von innen heraus und ist authentisch. | Ausstrahlung und Lächeln sind aufgesetzt und wirken unecht. |
Ich bemerke meine schlechte Stimmung sofort und reagiere dagegen. | Eigene Gefühle werden hingenommen und bestimmen das Mass der Freundlichkeit. |
Ich bin an anderen Standpunkten interessiert und hinterfrage sie. | Andere Meinungen interessieren mich wenig, es kommt nur auf meine Meinung an |
Fragen werden mit der nötigen Ausführlichkeit beantwortet. | Antworten sind knapp gehalten, die Information meist nicht detailliert. |
Anerkennung und Wertschätzung sind die Inhalte von Kontakten. | Lob und Anerkennung haben keine besondere Bedeutung. |
Gefühle regulieren
Wer positiv wirken will, muss selbst mit seinen Gefühlen zurechtkommen. Sorgen und Stress schaden der positiven Stimmung. Die Regulierung der eigenen Gefühle, gerade in stressigen Situationen, ist eine Voraussetzung für positive Ausstrahlung. Auch wenn der Gesprächspartner selbst unfreundlich ist, lohnt sich die positive Ausstrahlung, denn es verbessert die eigene Stimmung. In einem guten Gesprächsklima kommt der Gesprächspartner entgegen, bei Behörden drückt man auch mal ein Auge zu, wenn die Bäuerin oder der Landwirt besondere Wünsche äussert. Ausstrahlung ist ein Profilierungsinstrument, mit dem man sich sogar einen Wettbewerbsvorsprung verschaffen kann.
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Schon die Gedanken, dass es in der Landwirtschaft immer schwieriger wird, verursachen eine kritische Einstellung. Negative Gedanken sollten schon beim Entstehen erkannt werden, damit man schnell darauf reagieren kann. Es ist wie bei der Feldarbeit, wo es darauf ankommt, dass der Landwirt eine Schlechtwetterfront schnell erkennt und gleich reagiert. Je früher man negative Gedanken erkennt, desto einfacher ist es, positiv darauf zu reagieren. Die Dynamik der Gefühle verläuft schneller als die Verarbeitung durch die Gedanken, daher muss man für eine «Entschleunigung» sorgen.
Turbo für gute Emotionen
Emotionen werden schon durch Gedanken beeinflusst: «Dieser Kunde ist rechthaberisch …», «Die Bürokratie auf dem Amt nervt mich …» Wer die eigenen Gefühle bewusst wahrnimmt, kann sie steuern. Positiv denken heisst nicht, Negatives schönzureden oder die rosa Brille aufzusetzen, sondern Probleme zu relativieren, die Kirche im Dorf zu lassen. Nur ein Bruchteil unserer Befürchtungen tritt tatsächlich ein. Eine optimistische Einstellung ist eine Frage, wie man Probleme wahrnimmt. Negatives wird viel ausführlicher im Gehirn verarbeitet, deshalb muss man sich mit dem Positiven länger befassen und den Umgang mit positiven Menschen verstärken.
Die Situation akzeptieren
Bewährt hat sich die sogenannte «Selbstkommunikation». Man gibt sich unausgesprochen die Anweisung, die Situation zu akzeptieren und negative Gefühle zu beherrschen. Eine natürliche Freundlichkeit entsteht aber nie unter Druck («Ich muss jetzt freundlich sein»). Aufgesetztes Lächeln wird als «Grinsen» wahrgenommen und entwertet die Ausstrahlung. Das strengt an und man hält es nicht lange durch.
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Manchmal ahnt man schon, dass es eine ärgerliche Situation geben wird, z. B. schlechtes Wetter in der Erntezeit oder der technische Defekt an einer Maschine. Die bewusste Bemühung, auch dann Gelassenheit zu bewahren, ist oberstes Ziel. Und häufig kommt es dann gar nicht so schlimm, wie man denkt oder befürchtet. Und selbst wenn es schlecht ausgeht, wird die Situation nicht besser, wenn man sich in sie hineinsteigert.
Reduziert Preissensibilität
Alles, was man wahrnimmt, sollte mit einem positiven Marker versehen werden. Sympathische Ausstrahlung ist ein Profilierungsinstrument, mit dem man sich einen Wettbewerbsvorsprung verschaffen kann. Freundlichkeit kann sogar die Preissensibilität des Kunden reduzieren. Durch Sympathie entsteht Vertrauen, und je grösser dieses ist, desto grösser die Kaufbereitschaft und die Akzeptanz von hochwertigen Produkten.
Smalltalk stärkt Beziehung
Die einen sagen, bei Smalltalk gehe es um oberflächliches Geplauder. Andere finden, dass Privatgespräche im Job Bestandteil des sozialen Lebens sind. Beziehungen zu Lieferanten, Kunden, Behörden sind hilfreich, wenn man Entgegenkommen von anderen braucht.
Zwischenmenschliche Kontakte sind das «Düngemittel für das Wachstum von Beziehungen». Durch private Gespräche entsteht ein Wir-Gefühl. Für private Plauderei muss Zeit sein, auch am Telefon ist Smalltalk möglich. Die W-Themen sind beliebt: Wetter, Wohlbefinden, wirtschaftliche Situation.