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Es wurden die Wettbewerbsaufgaben für den Beruf Gemüsegärtner(in) geprüft, die aufgrund der eingeschränkten Machbarkeit nicht an den nationalen Berufsmeisterschaften Swiss Skills stattfinden können. Diese finden Anfang September in Bern statt. Ein Feld zu pflügen wird auf dem Messegelände Bern-Expo zum Beispiel schwierig.
«Es sind Aufgaben direkt aus der Praxis»
Markus Waber, Mediensprecher des Verbandes Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP) über die Swiss Skills.
Die Lernenden haben erst zum Zeitpunkt der Prüfung direkten Einblick in die Aufgaben. Einen Monat vor dem Wettkampf bekamen die Kandidaten jedoch Informationen über die Kulturart und die zu bedienende Landmaschine.
Viele Anmeldungen aber nur neun Teilnehmer
Es hätten sich viele Teilnehmer angemeldet, aber als der Termin des Wettkampfes näher rückte, hätten viele die Motivation verloren, sagte Waber. Grund dafür sei die Pandemie gewesen, meinte Markus Waber. Die letzten Swiss Skills fanden 2018 statt.
Die Kandidaten stammen aus fünf verschiedenen Kantonen, Nicole Schneider (BE), Lou Berry (JU), Luca Gendre (VD), Dustin Herkner (TG) und Michael Haab (ZH) sowie Sven Etter, Simon Fankhauser, Elija Gutknecht und Lars Rasi aus Freiburg.
Die BauernZeitung durfte im Durchgang von Kandidat Michael Haab hospitieren und ihm beim Salaternten zuschauen. Er sollte in der Aufgabe die Kultur beurteilen und Abschätzungen zum Ertrag machen. Darauf folgte das Ernten der Salatköpfe. Die fünf leeren Kisten sollten innerhalb kürzester Zeit und dazu mit den besten Köpfen gefüllt werden.
Während Michael Haab zu den Kisten ging, erklärte einer der Experten, welche Fehler bereits gemacht wurden: «Es sollten alle fünf Kisten auf einmal mitgenommen werden und nicht jede einzeln.» Und es sei besser, dort zu ernten, wo nicht bereits andere Kandidaten am Werk waren.
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Die Ergebnisse sind streng geheim
Michael Haab holte daraufhin alle fünf Kisten auf einmal, aber ging in den bereits teilweise abgeernteten Teil des Feldes. Die Kisten sollte Michael Haab mit marktfähigem Salat, also ohne Umblatt, mit zehn Köpfen füllen.
Im Anschluss verrieten die Experten, Haab habe gut und sehr schnell gepackt. Die Ergebnisse blieben aber auch für die BauernZeitung streng geheim, keiner der Experten vor Ort wollte eine Auskunft geben. Es bleibt also spannend, wer wie viele Punkte erhalten hat.
Im anschliessenden Interview sagte Michael Haab aus Wädenswil ZH, er habe sich nicht gross vorbereitet, sein Lehrabschluss sei erst dieses Jahr gewesen, deshalb sei er gut im Bilde.
«Interessiert bin ich vor allem daran, was die anderen so können.»
Antwortete Michael Haab auf die Frage, wie wichtig ihm die Berufsmeisterschaften seien.
Das Ernten fiel Michael Haab leicht: «Salatschneiden ist auf jedem Betrieb gleich, bei den Maschinen ist dies aufgrund der Vielfältigkeit schwieriger.» Aber er sei zufrieden mit seiner Leistung. Michael Haab arbeitet auf dem Gemüsebau-Betrieb seines Vaters.
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Auf die Frage, ob er den Betrieb übernimmt, sagte der 23-Jährige: «Ich bin frisch eingestiegen ‹daheime›, und wenn mein Vater aufhört und es mir noch Freude macht, übernehme ich den Hof natürlich.» Aber zuerst warten für ihn jetzt erst einmal die Swiss Skills.
