Obwohl Michael Brunner kein Bauernsohn ist, zog es ihn schon immer in die Landwirtschaft. «Ich liebe schöne Kühe und melke extrem gerne», sagt der 23-Jährige. Aufgewachsen ist er auf dem Land in Gossau SG, da war die Landwirtschaft nie fern. «Ich habe schon immer gerne auf Bauernhöfen mitgeholfen, aber ging nicht besonders gerne zur Schule», erzählt der junge Mann der Journalistin am Telefon. Weil seine schulischen Leistungen nicht so gut gewesen seien, habe er sich für die zweijährige Attestausbildung Agrarpraktiker EBA entschieden.
«Konnte alles anwenden»
Die Ausbildung zum Agrarpraktiker EBA kann in den drei Fachrichtungen Landwirtschaft, Spezialkulturen und Weinbereitung abgeschlossen werden. Michael Brunner verbrachte seine Lehrzeit auf einem Betrieb in Bubikon ZH mit Viehhaltung, Ackerbau und Obstbau. Zur Berufsschule ging Michael Brunner am Strickhof. Diese habe ihm gut gefallen, sagt er. «Die Fächer Tierhaltung und Pflanzenbau mochte ich beide. Aber am besten fand ich, dass man alles, was man lernte, auch umsetzen und anwenden konnte.»
Michael Brunner mag es nicht zu theoretisch, wie er sagt, «ich bin ein praktischer Mensch». Eine Weiterbildung schliesst er aktuell aus diesem Grund eher aus. «Hätte ich das EFZ anhängen wollen, hätte ich das fast nahtlos machen müssen.»
Auf Betrieb angestellt
Nach dem erfolgreichen Abschluss als Agrarpraktiker EBA arbeitete Michael Brunner zwei Jahre auf einem weiteren landwirtschaftlichen Betrieb. Letzten Sommer wechselte er die Stelle und ist jetzt auf einer Betriebsgemeinschaft in Dübendorf ZH mit Kühen und Ackerbau angestellt. Brunner wohnt auf dem Betrieb und fährt alle vierzehn Tage für drei Tage nach Hause.
Doch auch in seiner Freizeit lässt den Agrarpraktiker EBA das Bauern nicht wirklich los. «Ich gehe beim Nachbarn aushelfen oder auf meinem ehemaligen Lehrbetrieb die Kühe melken, wenn die Familie in den Ferien ist.» Sein grösstes Hobby neben der Landwirtschaft sind die Berge, wohin es ihn bei schönem Wetter zieht.
Vielleicht mal etwas Eigenes
Für seine berufliche Zukunft wünscht sich Michael Brunner, weiterhin auf Landwirtschafts-betrieben tätig zu sein. «Oder vielleicht sogar mal einen eigenen Betrieb zu haben, mal sehen, was die Zukunft bringt», hält er fest. Nun muss er aber wieder zurück an die Arbeit, das schöne Wetter will ausgenützt sein. «Die Heuernte ist in vollem Gange», sagt er und verabschiedet sich.