Rita Gfeller stand zwölf Jahre für den VBL im Einsatz, davon sechs Jahre als Präsidentin. Sie hätte sich nochmals für eine vierjährige Amtszeit zur Wahl stellen können. «Ich fand es aber an der Zeit, den Platz jüngeren Frauen mit frischen Ideen zu überlassen. Man sagt ja auch, dass man aufhören solle, wenn es am schönsten ist. Mit Blick auf die Pandemie trifft das jetzt im Nachhinein leider doppelt zu», erklärt Rita Gfeller auf Nachfrage.

Für die Rechte der Frau kämpfen

Bäuerinnen und Landfrauen haben sich seit jeher, meist im Hintergrund, für das Wohlergehen anderer eingesetzt. Das sei immer noch so, betont die ehemalige Präsidentin. Geändert habe sich aber die Zahl derer, die für Frauenrechte kämpfen. Auch das Bewusstsein der Frauen, sich selber für ihre Rechte zu wehren, ist gewachsen. Es sei selbstverständlicher geworden, dass die Frauen sich selbst in den Mittelpunkt stellen. Das zeigt sich auch beim Thema soziale Absicherung der Bäuerinnen. Ein Thema, bei dem Rita Gfeller während ihrer Amtszeit beim Bauernverband und bei Politikern auf taube Ohren gestossen sei. «Aber das hat sich seither ja zum Glück geändert», freut sie sich. Auf die Frage nach dem grössten Erfolg ihrer Amtszeit, antwortet Rita Gfeller: «Ein Ereignis, das ich als grössten Erfolg bezeichnen würde, gibt es nicht. Das erste grössere Projekt, an dem ich beteiligt war, war das Kochbuch Berner Landfrauenküche. Ich habe daheim unzählige eingesandte Rezepte nachgekocht und getestet. Auch der erste Landfrouetag und der erste Berner Bäuerinnentreff fielen in meine Amtszeit und ich freue mich, dass sie sich im VBL-Jahresprogramm etabliert haben.»

Ein Buch statt der Computer, prägen nun das Abendprogramm

Die Abgabe des VBL-Präsidiums bedeutet für Rita Gfeller nun Zeit für anderes. Sie konnte ihr Pensum in der Schule etwas aufstocken. Auch verbringt sie gerne Zeit mit ihrer wachsenden Enkelschar. Und Abends bleibt Zeit, um öfter in ein Buch als in den Computer zu schauen. Nur zu gerne würde Rita Gfeller wieder mehr auf Reisen gehen. Sie freut sich auf die Zeit, wenn dies wieder einfacher möglich sein wird.