Eine aufgeräumte Frauenschar traf sich am Dienstag am Wallierhof, Riedholz, zur DV des Solothurnischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands (SOBLV). Ida Schaffter, Co-Präsidentin, begrüsste: «Heute ist ein spezieller Tag, denn wir feiern unseren 90. Geburtstag und den 50. vom Haushaltshilfedienst. Es ist der internationale Tag der Frau und wir haben einen jungen Gast unter uns, Emma, die drei Wochen alte Tochter unserer Aktuarin, Katja Bachmann-Borer, Nunningen.» Ida Schaffter machte sich Gedanken zum Jahresmotto «Aufbruch». «Da starteten wir zuversichtlich, froh darüber, Corona halbwegs hinter uns zu lassen. Und jetzt?»
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Zusammenarbeit der Präsidentinnen klappt
Seit 2020 teilen sich Ida Schaffter und Sieglinde Jäggi das Präsidium. «Oft werde ich gefragt», sagte Kassierin Marie-Theres Widmer, «ob Co-Präsidien funktionieren würden.» Sie bestätigte, beim SOBLV klappe es bestens. «Die zwei Frauen kommen aus der gleichen Gegend und haben ihre Aufgaben abgesprochen.» Es war ihre erste gemeinsame physische DV. Weil sie ihre Vorgängerin Rita Hänggi noch nicht offiziell verabschieden konnten, hatten sie einen Plan ausgeheckt. So hörten die Teilnehmerinnen auf einmal Ritas Stimme und sahen sie auf der Grossleinwand. Die Ex-Präsidentin verfolgte von hoher See, wo sie seit zwei Jahren mit ihrem Mann Blasius Bootsfahrten anbietet, die DV. «Rita war Bäuerin und Wirtin», schmunzelte Sieglinde Jäggi, «heute ist sie Seglerin.» Diese liess ihren Nachfolgerinnen die Insignien des Verbands, das Sitzungsglöcklein und die silbrige Arbeitsbiene, überreichen.
Und noch ein Abschied
Verabschiedet und zum Ehrenmitglied ernannt wurde nach 25 Jahren grossem Engagement Jeannette Iseli als Vermittlerin vom Landfrauendienst. Aus dem Vorstand trat nach zwölf Jahren tatkräftiger Mitarbeit Karin Elsässer aus. Sie tritt als Präsidentin der Sektion Solothurn und Umgebung in die Fussstapfen von Rosmarie Emch. Marie-Theres Widmer erläuterte die Jahresrechnung und machte Mut: «Wir haben in den letzten zwei Jahren rund 200 Mitglieder verloren und in der Kasse klafft ein Manko. Trotzdem sind wir gut aufgestellt.» Sie warb dafür, dass Frauen sich politisch, sozial und wirtschaftlich noch mehr einsetzen sollen. «Glaubt mir, es lohnt sich, es kommt immer etwas zurück!» [IMG 2,3]
Maschinen können Menschen nicht ersetzen
Viel Beachtung fanden die Worte von Nadja Kupper vom Haushaltservice. Im Haushalt schreite die Digitalisierung immer mehr voran. Als Beispiel nannte sie lebensmittelscannende Kühlschränke, welche den Ablauf von Produkten melden. «Aber», rief sie in Erinnerung, «fürs gründliche Putzen und die gute Ordnung braucht es weiterhin Menschen. Haushalthilfen werden nicht aussterben.» Sie hoffe, durch die Automatisierung werde das respektvolle Miteinander nicht verschwinden.
Von fehlendem WC-Papier und Brot
Bauernpräsident Andreas Vögtli meinte: «Ich bin in Sorge über das, was in der Kornkammer Ukraine passiert.» In Corona-Zeiten sei man für WC-Papier angestanden. «Was passiert, wenn wir für Brot anstehen müssen?», fragte er. Was zurzeit im Osten passiere, zeige, wie labil die globalisierte Wirtschaft sei.