Zwei befreundete Bauernfamilien aus dem Berner Seeland – wir, Familie Wyss-Kocher aus Werdthof-Kappelen, und Familie Schwab vom Steinhof in Lyss – haben die jeweiligen Ressourcen zusammengelegt und das Abenteuer 1.-August-Brunch gewagt. Auch wenn die Nachbesprechungssitzung sowie die genaue Abrechnung über den Anlass noch ausstehen, ziehen wir ein erstes positives Fazit.

Einmal eine Kuh streicheln

Eine Brücke zur nichtlandwirtschaftlichen Bevölkerung zu schlagen, wird immer wichtiger. Dazu wollen wir unseren Teil beitragen. Das Ziel war es, unsere Gäste mit einem reichhaltigen Brunch aus regionalen Produkten zu verwöhnen und ihnen die Möglichkeit zu bieten, einen Einblick in die Landwirtschaft zu erhalten. Beides scheint uns, beurteilt anhand der vielen positiven Rückmeldungen, gut gelungen zu sein. Viele Besucher freuten sich, einmal Kühe streicheln zu können. Grosses Interesse wurde am Melkroboter bekundet. Der eine oder die andere nutzte die Gelegenheit, Fragen zu stellen, die unter den Nägeln brannten. So wollte etwa ein Herr wissen, ob wir gedenken, unseren Betrieb auf biologische Produktion umzustellen  – und warum nicht. Die Kinder freuten sich, mit Trettraktoren Rennen zu fahren, im Sandkasten zu buddeln und sich beim Kinderschminken ein Tier aussuchen zu dürfen. 

In Zahlen

350 Gäste wurden durch die Familien Schwab und Wyss verpflegt. Sie vertilgten unter anderem:
90 kg Rösti
45 kg Zopf und 15 kg Brot
17 kg Bratspeck
18 kg Schinken und Wurst
24 kg Käse
350 Spiegeleier
7 kg Fruchtaufstrich
5 kg Butter
500 Tassen Kaffee
Je ca. 60 l Süssmost, Milch und Sirup

Viel Arbeit und Planung ist nötig - besonders beim ersten Mal

All die fröhlichen und zufriedenen Gesichter zu sehen, hat mich für die viele Arbeit und die ganze Planung entschädigt. Als Erstes musste entschieden werden, was angeboten werden soll, in welcher Form und Grösse. Werden Käseplatten bestellt oder selbst hergerichtet? Bieten wir Filterkaffee oder doch Bohnenkaffee an? Dies sind Fragen, welche die Anzahl der nötigen Helfer(innen) beeinflussten. Diese gilt es früh anzufragen. Auch anderes gilt es frühzeitig zu bedenken und zu organisieren, etwa Material wie Grills, Tische, Geschirr zu reservieren, sofern nicht Einweggeschirr verwendet wird. Oder eine gastgewerbliche Einzelbewilligung einzuholen und ein Hygie­nekonzept zu schreiben.

Wie viele Sorten Konfitüre oder Fruchtaufstrich sollen es sein

Oder zu überlegen, welche Sorten an Fruchtaufstrich oder Konfitüre man anbieten will, und diese zu kochen, wenn die Sorten reif sind. Und dann mussten wir die Anmeldungen der Gäste annehmen und verwalten. Viel Zeit verschlang das Räumen des Schopfs, ihn zu putzen sowie Stall und Hof auf Vordermann zu bringen. Dies ist nicht zu unterschätzen, die tägliche Arbeit bleibt ja daneben bestehen.

Ohne Helferinnen und Helfer geht es nicht

Alle Planung und Vorarbeit nützen jedoch nichts, ohne die helfenden Hände von Familie und Freunden. Sie alle haben einen grossen Anteil zum guten Gelingen unseres Brunchs beigetragen. Dafür sind wir unendlich dankbar und stolz.