Manche mögen es einheitlich, andere bunt gemischt: Wie man seinen Garten oder Balkon mit Blumen ausstaffiert, ist Geschmackssache. Wenn es darum geht, möglichst vielen verschiedenen Insekten etwas Gutes zu tun, ist der Fall aber klar – Vielfalt ist das Gebot.
Jedem seine Blütenform
Wobei es in verschiedener Hinsicht um Vielfalt geht. Denn die unterschiedlichen Blütenformen und -farben sprechen jeweils andere summende und brummende Helfer an. Im Mai säen kann man z. B. das Schmuckkörbchen (Cosmea), das in verschiedenen Rosatönen von Juli bis Oktober blüht, oder die orangen bis gelben Ringelblumen. Dank ihrer flachen, offenen Blüten und grossen Blütenblättern können Schmetterlinge und Bienen gut darauf landen. Vor allem Letztere werden ausserdem vom Farbton angesprochen, da Tagfalter Rot, Blau und Gelb bevorzugen. Attraktiv für Schmetterlinge ist auch der Sommerflieder (Schmetterlingsstrauch). Dabei handelt es sich allerdings um eine invasive gebietsfremde Pflanze, die den Insekten zwar Nektar bietet, deren Blätter für ihre Raupen aber ungeniessbar sind. Von diesem Strauch ist daher abzuraten.
Gut zum Überwintern
Honigbienen mögen am liebsten blaue und gelbe Blüten mit relativ kurzen Nektarröhren, damit sie an den begehrten Zuckersaft kommen. In dieses Schema passt z. B. Salbei oder Fingerhut. Verschiedene Glockenblumenarten, Färberkamille und Kugellauch werden als wildbienenfreundliche Zierde im Balkonkasten empfohlen. Am besten lässt man die Blütenstände stehen – sie sind auch vertrocknet dekorativ und bieten Insekten ein Quartier zum Überwintern.
Vor allem im Frühling brauchen Honigbienen für die Aufzucht ihrer Larven eiweissreichen Pollen z. B. von Krokus oder Schneeglöckchen. Damit solche Frühblüher im nächsten Jahr wieder zeitig austreiben, dürfen nach der Blüte die Blätter erst entfernt werden, wenn sie vertrocknet sind. So kann die Pflanze genug Energie speichern.
Schwärmende Insekten wie das Taubenschwänzchen können wie Kolibris in der Luft stehen und brauchen daher keine Landeplattform. Ihr langer Rüssel ermöglicht es ihnen, aus schlanken Blütenröhren wie bei Phlox (Flammenblumen) Nektar zu saugen. Phlox gelten als typische Bauerngartenpflanzen und punkten an sonnigen bis halbschattigen Orten mit weissen, rosaroten, pinken oder blauen Blüten.
Der Nachbar bringt Helfer
Eine Vorliebe für starke Gerüche haben Käfer bei ihrer Suche nach Pollen. Den finden sie auf Doldenblütlern wie Wiesenkerbel. Auf Dill oder Fenchel fühlen sich auch Schwebfliegen wohl. Ihre Larven gelten als Nützlinge gegen Blattläuse oder Spinnmilben. Ein guter Grund, um z. B. Dill in der Nähe von Erbsen zu pflanzen.
Neben Nektar und Pollen brauchen Insekten auch Wasser, das man ihnen mit einem Stück Holz als Ausstiegshilfe in einer flachen Schale anbieten kann. Wildbienen sind ausserdem auf Totholz angewiesen. Wespen raffeln es oberflächlich ab, um daraus ihre Nester zu bauen.
Eine Alternative dazu, einzelne Pflanzenarten zu säen oder zu setzen, sind Blumenmischungen. Die enthaltenen Kräuter und Blumen sollten für ein möglichst durchgehendes Blütenangebot sorgen. Eine farbenfrohe und unkomplizierte Zierde am Gartenrand oder neben den Beeten, von der dank Bestäubern und Nützlingen auch benachbartes Gemüse profitieren kann.

