Fütterungsautomaten, Melkroboter, Herdenmanagement, Belüftungs­systeme, Onlineshops, Abrechnungssysteme (z. B. mit Milchgenossenschaften) usw.): Solche Infrastruktur kann digital attackiert und lahmgelegt werden.

Opfer öffnen dem Angreifer die Tür

Die Trickkiste der Hacker ist gross. Eine Schwachstelle in einem System reicht aus, um einzudringen. Meist öffnen die Opfer ihren Angreifern höchstpersönlich die Tür: Mit einem Klick auf den Link oder den Anhang in einer betrügerischen E-Mail ist der Schaden angerichtet. Ein Schadprogramm installiert sich, Systeme reagieren nicht mehr, Daten werden verschlüsselt oder gelöscht. Das kann für eine Landwirtin oder einen Landwirt und deren Betrieb zum Problem werden.

Cyberversicherung begrenzt Schaden

Ist der Schaden geschehen, kann eine Cyberversicherung helfen, diesen zu begrenzen. Welche Leistungen die Versicherungen erbringen, ist unterschiedlich. So übernimmt beispielsweise die Mobiliar bei Verlust oder Beschädigung und Diebstahl von Daten die Kosten für IT-Experten, die das Schadprogramm entfernen und das betroffene System wiederherstellen.

Bei Cyber-Erpressung beauftragt sie einen Experten, der mit dem Erpresser verhandelt. Kommt es durch die lahmgelegten Systeme zu Ertragsausfällen, übernimmt die Ver­sicherung die Kosten für den Unterbruch. Und werden digitale Zahlungssysteme bei einer Cyberattacke missbraucht, entschädigt die Mobiliar den Geldverlust. Auch bei einer Persönlichkeitsver­letzung hilft die Versicherung. Etwa wenn der Hofladen in einem Online-Forum verunglimpft wird. Sie bezahlt einen spezialisierten Anwalt, der sich dafür einsetzt, dass der Beitrag umgehend entfernt wird.

E-Mails stets kritisch überprüfen

Am besten ist natürlich, man bietet Cyberkriminellen erst gar keine Angriffsfläche: Man geht vorsichtig mit E-Mails um, indem die E-Mail-Adresse stets kritisch überprüft, bevor auf den E-Mail-Anhang geklickt wird; gibt Passwörter und Kreditkartendaten nur auf vertrauenswürdigen Seiten ein; wählt Passwörter möglichst sicher und wechselt sie häufig, macht regelmässige Daten-Backups auf einer externen Harddisk, trennt die Harddisk nach der Sicherung vom Computer oder Netz und bewahrt sie räumlich separat an einem sicheren Ort auf.

Virenschutz einrichten

Ein guter Virenschutz erkennt automatisch schädliche Programme und eliminiert diese. Ältere Systeme haben oft Sicherheitslücken, die Hacker kennen und für Angriffe ausnutzen können. Gerade deshalb sind regel­mässige vom Hersteller empfohlene Softwareaktualisierungen wichtig.

Auch wenn Cyberattacken nie ganz ausgeschlossen werden können: Diese kleinen Massnahmen helfen, kein einfaches Ziel virtueller Einbrecher zu werden.