In den meisten Küchen beanspruchen sie eine ganze Schublade oder ein Schrankabteil: Kunststoffbehälter in allen Formen und Farben. Sie haben sich als praktische Aufbewahrungsdosen für Vorräte und Reste aller Art bewährt. Weil sie unzerbrechlich und leicht sind, eignen sie sich auch für das Mitnehmen und Transportieren von Nahrungsmitteln. Die Dauerhaftigkeit macht sie zu einer nachhaltigen Verpackung; dies trotz schlechten Rufes des Plastiks, der vor allem im achtlosen Wegwerfen und in der unsachgemässen Entsorgung gründet.

Plastik ist kratzempfindlich

Die leeren Plastikdosen werden meist ineinander gestapelt aufbewahrt. Mit der Zeit können sich darin schlechte Gerüche bilden. Ein Grund dafür kann die Kratzempfindlichkeit des Materials sein. Plastik ist zudem nicht säureresistent. Saure Nahrungsmittel, Flüssigkeiten und Gerichte wie etwa Tomatensauce greifen das Material an. Das erhöht die Gefahr, dass die Behälter nicht sauber ausgewaschen werden. Vielleicht wurden sie aber auch versorgt, bevor sie restlos ausgetrocknet waren.

Die meisten Plastikdosen können in der Abwaschmaschine gewaschen werden. Doch sie trocknen darin nicht vollständig aus. Zudem haben Deckel und Boxen oft Ränder, in denen sich das Wasser sammelt. Entsprechend muss Plastik beim Ausräumen der Maschine von Hand nachgetrocknet werden. Dosen sollen zudem mit geöffnetem Deckel aufbewahrt werden. Geschlossene Behälter neigen eher zur Bildung von üblen Düften, erst recht, wenn sie noch feucht sind.

Hausmittel gegen den Mief

Haben sich Fremdgerüche im Plastik festgesetzt, gibt es einfache Hausmittel dagegen:

  • In der Abwaschmaschine: Ist der Plastik geschirrspültauglich, kann man eine halbe Zitrone in den Besteckbehälter geben und diese mitwaschen. Dadurch erhält das Geschirr einen leichten, frischen Duft.
  • Mischen: Eine Paste aus zwei Teilen Natron und einem Teil Wasser anrühren. Den Behälter damit einreiben, über Nacht einwirken lassen, gründlich abspülen und abtrocknen.
  • Für kleine Öffnungen: Essig mit warmem Wasser im Verhältnis 1 zu 4 mischen. Den Behälter füllen, über Nacht einwirken lassen. Mit klarem Wasser gründlich spülen. Ideal für Flaschen oder Behälter mit kleiner Öffnung. Als Alternative kann Zitronensaft verwendet werden.
  • Abreiben: Mit einer halbierten Zitrone über die Oberflächen des Behälters reiben. Danach abspülen und gründlich trocknen lassen.
  • Streuen: Bei grösseren Behältern wie Abfallkübeln oder Komposteimern hilft eine Handvoll Kaffeesatz, der auf ein paar Stunden auf den Boden des Gefässes gegeben wird.

Sollten sie nicht die gewünschte Lösung bringen, kann der betroffene Behälter immer noch über die Kehrichtabfuhr oder in einer allgemeinen Plastiksammlung entsorgt werden. Ein standardisiertes Recycling, wie für PET-Flaschen bekannt, gibt es erst in einigen Gemeinden und Regionen.

Kochen in der Plastikverpackung

Werden schädliche Bestandteile aus dem Plastik gelöst, wenn Nahrungsmittel damit in Kontakt kommen? Es ist nicht einfach, wissenschaftlich basierte Antworten auf die Frage zu finden. Genaue Zahlen, welcher Stoff in welcher Menge in welcher Situation ins Lebensmittel übertritt, sind nicht verfügbar.

Doch Fachleute der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) wie auch des Kantonalen Labors Zürich sind sich einig: Alle Materialien, nicht nur Plastik, geben Stoffe an Lebensmittel ab, mit denen sie in Kontakt sind. Das ist unvermeidbar. Bei Kunststoffen sind es zum Beispiel Zusätze wie Weichmacher, UV- bzw. Oxidations-Stabilisatoren und weitere Bestandteile.

Damit keine gesundheitliche Gefährdung entsteht, sind zuerst die Hersteller des Produktes in der Pflicht. Sie müssen die schweizerischen Gesetze einhalten, die für jeden Stoff Qualitätsvorgaben machen, damit die Gefährdungsschwelle nicht überschritten wird. Lebensmittelechte Verpackungen müssen mit dem Signet eines stilisierten Trinkglases und einer Gabel ausgezeichnet werden. Wer im Ausland Waren einkauft (direkt oder über das Internet), hat den gesetzlichen Schutz nicht.

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Stimmt der Verwendungszweck?

Nach dem Kauf liegt es in der Eigenverantwortung der Konsumenten, den Gegenstand seinem Zweck entsprechend einzusetzen. Denn der Hersteller garantiert die Sicherheit nur für die vorgesehene Verwendungsart. An solche Vorgaben halten sich Rezeptautoren und auch Beiträge auf Social-Media-Kanälen nicht immer. Will man die Übertragung von Stoffen auf das Lebensmittel minimieren, ist es aber wichtig, das Produkt entsprechend dem vorgesehenen Zweck einzusetzen.

Ein Beispiel ist die Verwendung von Klarsichtfolie: Was steht auf der Verpackung? Ist sie wirklich für 100 °C geeignet und dafür vorgesehen, dass sie in engen Kontakt mit Fett, etwa bei Fleisch, und Hitze kommt? Oder braucht es eine spezielle Folie aus Polyester, wie etwa einen Bratbeutel oder -schlauch, die für hohe Hitze taugen?

Werden Würste und Nahrungsmittel direkt in der Verpackung erwärmt, müssen die Hinweise auf der Verpackung in Bezug auf Dauer und Temperatur befolgt werden. Vorsicht: Nicht alle sind mikrowellentauglich. Ist nichts vermerkt, ist es sicherer, das Lebensmittel ohne Verpackung zu erwärmen.