Ein gedeckter Tisch, fröhliches Geplauder und über 200 Landfrauen: So begann der traditionelle Landfrauen-Zmorge der Zürcher Landfrauenvereinigung am Strickhof Wülflingen. Das Team der Kommission für Öffentlichkeitsarbeit und Weiterbildung (KÖW) der Zürcher Landfrauenvereinigung hatte sich bei der Themenwahl für das Referat für eine gesellschaftsrelevante Thematik entschieden. Es ging nämlich um die sogenannte «Generation Z» (Gen Z), ein Begriff, der vielen Mitgliedern fremd war, letztlich aber nichts anderes als all jene bezeichnet, die zwischen 1995 und 2009 geboren wurden.

Eingeladen dazu war Luana Eggerschwiler. Sie ist selber ein Mitglied der Gen Z und arbeitet für die Neoviso AG in Kriens LU, einem Marketing- und Beratungsunternehmen, das sich auf die Zielgruppe der Gen Z spezialisiert hat.

Mehr Gemeinsamkeiten

Laut Luana Eggerschwiler gibt es über die Gen Z viele Meinungen und Vorurteile. Häufig werde ihnen nachgesagt, sie würden ständig auf den sozialen Medien «herumhängen», seien von materiellem Wohlstand verwöhnt und physisch wenig belastbar. Eggerschwiler stellte klar: «Die Generation Z unterscheidet sich gar nicht so stark von früheren Generationen. Wir wollen leben, entdecken und unabhängig sein.» Ihre Generation legt Wert auf Selbstverwirklichung, mentale Gesundheit und klare Ziele im Leben.

Gen Z und der Arbeitsmarkt

Die Gen Z macht etwa 15 Prozent der Schweizer Bevölkerung aus. Das stellt auch die Landwirtschaft vor Herausforderungen. Laut der landwirtschaftlichen Strukturerhebung des Bundesamts für Statistik von 2024 sind die meisten in der Landwirtschaft Tätigen zwischen 40 und 60 Jahre alt.

Doch die Anzahl der Lernenden steigt: 2022/2023 waren es 3917, ein Drittel davon in einer Zweitausbildung. Die «Top 5» der Anforderungen der Gen Z an Arbeitgeber sind ein gutes Verhältnis im Team, sinnvolle Arbeit, hoher Lohn, flexible Arbeitszeiten und regelmässiges Feedback.

Sinnvoll muss es sein

Luana Eggerschwiler betonte, dass die Landwirtschaft auch in Zukunft eine relevante Branche bleiben könne. «Landwirtschaftliche Berufe bieten sinnstiftende Arbeit, was für die Gen Z wichtig ist.» Für eine bessere Zusammenarbeit der Generationen seien klare Zielvereinbarungen und sofortiges Feedback wichtig. Die Gen Z sei flexibel und bringe die Bereitschaft mit, für eine sinnhafte Arbeit und eine gute Unternehmenskultur auch Lohneinbussen zu akzeptieren.