Bauernfamilien in den Bergregionen unterstützen. Oder Kleinbauern-Kooperativen auf anderen Kontinenten. Oder ein konkretes Projekt im Nachbardorf: Geldspenden können Leben verbessern, aus Notsituationen retten, eine Zukunft geben.
Meist lässt man sich dabei von den Gefühlen leiten – doch das reicht nicht. Achten Sie bei der Wahl des Hilfswerks auch auf sachliche Informationen. Dazu gehört zum Beispiel, wie transparent die Organisation darüber informiert, wofür genau das Geld eingesetzt wird. Wer steht dahinter? Sind der Geschäftsbericht und die Jahresrechnung einsehbar?
In der Schweiz kann man sich beim Spenden an das «Zewo Gütesiegel» orientieren. Die Stiftung ist eine Zertifizierungsstelle für gemeinnützige Non-Profit-Organisationen (NPO). Unter anderem hat sie 21 Standards erarbeitet, welche die Hilfswerke, die das Gütesiegel wollen, einhalten müssen. Die NPOs verpflichten sich unter anderem zu einem vertrauenswürdigen Umgang mit Spenden und einer klaren Information der Spenderinnen und Spender.
Doch nicht alle Hilfswerke möchten das Zewo-Gütesiegel, auch wenn sie vertrauenswürdig arbeiten. Gerade kleinere Organisationen scheuen den Aufwand und die Kosten. Für andere sind die vorgegebenen Strukturen zu eng. Dann bleibt den potenziellen Spenderinnen und Spendern nichts anders übrig, als sich selbst ein möglichst umfassendes Bild zu machen – mit distanziertem Blick. Scheuen Sie nicht davor zurück, kritische Fragen zu stellen.
Möglichst viele oder einige wenige?
Doch wie soll man spenden? Soll man möglichst viele Organisationen mit kleineren Spenden unterstützen? Oder nur einige wenige? Die Zewo rät, das Spendengeld auf wenige NPOs zu verteilen. «Veränderungen brauchen Zeit», schreibt die Organisation dazu. Wer häufig wechselt, erhält zudem auch immer wieder viele Sammlungsaufrufe. «Verzetteln Sie sich also nicht beim Spenden. Das reduziert auch die Post in Ihrem Briefkasten und in Ihrer Mailbox.»
Spesen und Datenschutz
Die meisten überweisen per QR-Einzahlungsschein oder eine Bezahl-App wie Twint. Für regelmässige Spenden eignet sich ein Dauerauftrag. Achten Sie darauf, wo welche Spesen, Gebühren oder Kommissionen anfallen. Eine andere Möglichkeit ist, direkt auf der Website des Hilfswerks zu spenden. Lesen Sie die Datenschutzerklärung auf der Website genau und wählen Sie, welche Beschränkungen für Sie passen. Wichtig ist unter anderem, dass die NPO ihrer Wahl den Datenschutz respektiert und ihre Daten nicht weitergeben. Meiden Sie Plattformen von vermittelnden Dritten, da ein Teil ihrer Spende dort bleibt.
Wie viel Post darf es sein?
Wer spendet, erhält oft regelmässige Anfragen für weitere Spenden. Wenn es zu viel wird: melden Sie das dem Hilfswerk. Seriöse NPOs werden ihr Anliegen ernst nehmen.
Was tun mit unaufgeforderten Geschenken?
Manche Hilfswerke schicken Geschenke wie Karten oder Schlüsselanhänger in der Hoffnung, dass gespendet wird. Was soll man damit tun, wenn man kein Geld überweisen möchte? Das Geschenk kam unaufgefordert und man ist weder zu einer Spende verpflichtet noch muss man es zurückschicken. Sie können solche Post also einfach ignorieren. Wenn Sie den Aufwand auf sich nehmen möchten, können Sie das entsprechende Hilfswerk aber auch darüber informieren, dass Sie keine derartige Post mehr erhalten möchten.
Eine Patenschaft übernehmen?
Nicht mehr zeitgemäss sind Patenschaften für einzelne Kinder in Entwicklungsländern. Solche Aufrufe wurden vor allem in früheren Jahren oft als Marketing-Instrument eingesetzt. Doch das gespendete Geld kommt nicht der Entwicklung eines einzelnen Kindes zugute. Sinnvoller sind Patenschaft für ganze Projekte, die einer Gemeinschaft helfen, wie etwa sauberes Trinkwasser für ein Dorf oder eine medizinische Grundversorgung.
Spenden von Steuern abziehen
Spenden an Hilfswerke kann man bei der Steuererklärung angeben. Die Organisation muss allerdings als «gemeinnützig» anerkannt sein. Dazu gehören etwa die NPOs, die das Zewo-Gütesiegel tragen. In den meisten Kantonen liegt die Limite für abzugsfähige Spenden bei 20 Prozent des Nettoeinkommens.
Schenken mit Mehrwert
Wer kein Geld spenden möchte, kann Geschenke mit «Mehrwert» bevorzugen, wie etwa Fair-Trade-Produkte, etwas Handwerkliches aus sozialen Werkstätten oder Waren aus den Online-Shops von bewährten Hilfswerken.