Ich komme immer gerne an die GV der Landi Reba», schmunzelte ein Aktionär beim Eintritt in die MZH im baselbieterischen Lausen. «Dabei interessieren mich die ausgesuchten Referenten, das feine Mittagessen und das gemütliche Zusammensein mehr als der geschäftliche Teil», sagte er augenzwinkernd Richtung Verwaltungsrat und Geschäftsleitung (GL). Eine Bäuerin meinte, sie sei erstaunt, dass ein Referent «vom Himmel» ausgewählt wurde. «Für uns Erdverbundene,» ergänzte sie. Eine Kollegin klärte sie auf: «Das hat mit dem Vorsitzenden der GL zu tun, der auch gerne hoch über uns schwebt. Nur nicht so weit und so schnell wie die Patrouille Suisse», kicherte sie.

Was hat die Fliegerstaffel mit Landwirtschaft zu tun? 

Es gab kritische Stimmen, die fragten, ob aus der Vorstellung der Patrouille Suisse Lehren für Bäuerinnen und Landwirte gezogen werden könnten. Schliesslich wurde früher darauf geachtet, aus der Präsentation Informationen zu erhalten für den bäuerlichen Alltag, egal wie weit weg ein Thema vom Bauernstand sei. Je tiefer Referent Nils Hämmerli, Kommandant Patrouille Suisse, ins Thema einstieg, umso mehr spürte man die interessierte Spannung im Saal. Es war mucksmäuschenstill.[IMG 2]

Schnell stellte sich heraus, dass wohl alle etwas mitnehmen konnten. Beispielsweise braucht es bei 1000 Stundenkilometer mit sechs Jets à drei Meter Abstand absolutes Vertrauen zueinander und eine klare Kommunikation. Werte, die auch bei einem gemütlicheren Tempo auf der Erde wichtig sind (wären!). Die vielen Fragen nach der Rede zeigten, dass niemand die mutigen Männer beneidet, sondern ihnen Respekt und Anerkennung erweist.

Nur einer sagt, wo es lang geht

Der Humor kam nicht zu kurz in Hämmerlis Ausführungen. Er erklärte, auf dem Boden würde diskutiert und beraten, um zu einem Entscheid zu kommen. Hingegen habe in der Luft eine Person autoritär das Sagen. «Stellen Sie sich vor», erläuterte er, «der Heiri würde sagen, vor zehn Jahren, als wir damals in diese Situation gerieten im Wallis, wurde entschieden, das und das zu tun. Der Fritz würde dagegenhalten, im Nachhinein habe man aber gesehen, dass … Und ein Dritter noch beifügen, zum Glück sei alles gut herausgekommen.»