Nicht nur das Wetter, auch zahlreiche Tiere aus den Ställen des Kantons zeigten sich am vergangenen Samstag in Glarus von ihrer besten Seite. Gross- und Kleinvieh hatten im Wechsel ihren Auftritt im Ring, während die Experten über alle Kategorien begeistert von der Qualität waren.
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Mit der Herde zu Fuss unterwegs
Dass der berühmteste Glarner Muni Zibu die Olma mit seiner Anwesenheit beehrt, störte das Ersatztier Hägar herzlich wenig: Stolz schritt er mit der rund fünfzigköpfigen, festlich geschmückten Herde von Familie Horner frühmorgens durch Glarus. Später präsentierte er sich zusammen mit einem Nachkommen von Zibu und vier weiteren stattlichen Stieren im Ring. Nebst der Horner-Herde gibt es vermehrt wieder Züchterfamilien, die traditionell zu Fuss mit ihren Tieren nach Glarus reisen. Familie Figi von der Weisswand ob Luchsingen etwa zog frühmorgens mit Trycheln zu Fuss durch den halben Kanton und nach Schauende zurück.
Insgesamt kamen in 38 Abteilungen rund 300 Tiere der Rasse Braunvieh sowie in zwei Abteilungen 17 Holstein-Tiere zur Bewertung.
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Emmi ist die schönste Original Braunvieh-Kuh
Tageshöhepunkt war die Wahl zur Miss Glaris 2024: Peggy-Sue (Phil), die letztjährige Gewinnerin, konnte ihren Titel verteidigen. So nahm Züchter Philipp Zweifel aus Linthal auch diesmal die schönste Glarner Brown-Swiss-Kuh von Glarus zurück nach Hause nach Linthal.
Einen ganz besonderen Titel durfte Thomas Hefti-Landolt aus Linthal mit nach Hause nehmen: Seine Kuh Emmi (Edi) war nicht nur die schönste Original Braune auf dem Schauplatz, sie holte sich ausserdem die Ehrenerwähnung des Jakob Schneider Fonds. Der an eigene Bedingungen – z.B. Alpung, kantonal gezüchtet – geknüpfte Fonds wurde Emmi bereits dreimal verliehen.
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Zudem darf sich Jana (Chief-ET) von Pius Vogel aus Bilten Miss Holstein nennen.
Beeindruckendes Braunvieh
Beim Braunvieh erhielten die Siegertiere ihre Titel von den Fachmännern Roman Schirmer aus Goldingen SG, Samuel Cadalbert aus Davos GR und Josef Portmann aus Schüpfheim LU. Nicht selten gaben sie bei ihren Erläuterungen ihrer Freude über die Zucht im Glarnerland Ausdruck. «Ein Bijou im Rahmen», «enorme, beeindruckende Lebensleistungen» oder «starke Qualität bis ganz weit hinten» war unter anderem von den Experten zu vernehmen.
Die präsentierten Tiere kamen aus Ställen aus dem ganzen Kanton – von Bilten über Näfels und Netstal bis Elm und Linthal, alle professionell vorgeführt von den Glarner Jungzüchter(innen). Die bewährte Schauführung obliegt seit Jahren den Nachwuchszüchtern des Kantons, was stets zu einem reibungslosen und unkomplizierten Ablauf beiträgt.
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Weniger Schafe als sonst
Die überschaubare Auffuhr von 25 Schafen und Lämmern war der aktuellen Lage bezüglich der Blauzungenkrankheit zuzuschreiben. Da die Seuche momentan in der Schweiz auszumachen ist, entschieden sich einige Schafhalter(innen), heuer auf den Schaubesuch zu verzichten. Richter Carlo Rizzi aus Luzein GR entschied sich beim Collection-Wettbewerb für die Weissen Alpenschafe von Ernst Luchsinger aus Obstalden.
Viel Gemecker war von den Ziegen auszumachen. Sieben verschiedene Rassen wurden von den beiden Experten Mathias Hässig aus Oberhelfenschwil SG und Kurt Meili aus Mosnang SG bewertet. Ziegenmiss Glaris ist die Bündner Strahlenziege Mafalda von der Familie Andre und Salome Siegenthaler-Lüthi aus Engi.
