Die Anzahl Personen, die sich zum Landwirt oder zur Landwirtin ausbilden, ist in der Region Zentralschweiz und Aargau stabil bis deutlich steigend, so verzeichnet der Aargau eine Zunahme von rund 20 Prozent über die vergangenen fünf Jahre. Das zeigt eine Umfrage der BauernZeitung bei den landwirtschaftlichen Bildungszentren in der Region.

[IMG 2]

BLS eher stagnierend

An den Betriebsleiterschulen steigen die Zahlen leicht, was im Verhältnis zu der Entwicklung in der Grundbildung aber Stagnation bedeutet. Eine recht grosse Differenz stellt Liebegg-Direktor Hansruedi Häfliger zwischen den Abschlüssen Landwirt/in FA und der Meisterprüfung fest: Nur rund ein Drittel schliesse nach dem Fachausweis auch noch die Meisterprüfung ab.

30 bis 50 Prozent der Lernenden in der Landwirtschaft haben bereits einen Erstberuf. In der Betriebsleiterschule nehme der Anteil der Absolventinnen und Absolventen mit einer Zweitausbildung ebenfalls zu, meldet Häfliger, «das führt in der Konsequenz zu sehr hohen Kompetenzen der Betriebsleitenden.»

Der Frauenanteil in der Grundbildung liegt zwischen 10 und 30 Prozent, mit jährlichen Schwankungen. In der Betriebsleiterschule sind rund 10 Prozent weiblich, Tendenz eher steigend, deutlich steigend in Zug und Luzern. «In der höheren Fachschule hat der Frauenanteil in den vergangenen zehn Jahren von 10 auf 30 Prozent zugenommen», sagt Martin Pfister, Rektor des LBBZ Schluechthof, und BBZN-Luzern-Prorektor Markus Höltschi meldet ebenfalls einen Anteil von bis zu einem Drittel.

Angebot und Nachfrage an Lehrstellen im Gleichgewicht

«Das Angebot an Lehrstellen ist gut, die Nachfrage schwankend, aber auch recht gut», meldet Adrian Arnold, Leiter Abteilung Landwirtschaft aus Uri.

Ähnlich tönt es aus den anderen Kantonen, Angebot und Nachfrage bei den Ausbildungsplätzen seien im Gleichgewicht. Dank neuen Lehrbetrieben hat es auch für die grösseren Jahrgänge genügend Ausbildungsplätze.

Es gibt kaum Wechsel

Lehrstellenwechsel werden in der Landwirtschaft kaum gemacht, noch seltener sind Lehrabbrüche. Tendenziell nehmen Wechsel leicht zu, vor allem wegen zwischenmenschlichen Problemen. Hansruedi Häfliger spricht im Aargau von 2 Prozent Fluktuationsrate und begründet: «Einerseits steigt kaum ein Lernender blauäugig und ohne Schnupperlehre in die anspruchsvolle Ausbildung zum Landwirt ein. Andererseits sind die Betreuung und Integration in die Betriebsleiterfamilie in der Landwirtschaft einzigartig. Viele Probleme können so rechtzeitig thematisiert und aufgefangen werden.»