Am Donnerstag vergangener Woche fand am Wallierhof der Lehrmeisterkurs und Herbsttag statt. Am Nachmittag ging es um das Zusammenarbeiten mit einem Lehrling. Der Lehrmeisterkurs ist für Lehrmeister obligatorisch und bringt sie bezüglich Lehrlingsausbildung auf den neusten Stand. Zum Thema «Jugendliche richtig ausbilden» referierten die Spezialisten der BUL über Arbeitssicherheit und das richtig Instruieren von Lernenden. 

Stopp sagen

Die Verantwortung liegt immer beim Lehrmeister und die richtige Instruktion des Lehrlings benötigt Zeit. Zeit, die im landwirtschaftlichen Alltag nicht immer einfach zu finden ist, sich aber lohnt. Es empfiehlt sich, die Instruktionen schriftlich zu machen und diese vom Lehrling auch unterzeichnen zu lassen. Somit versteht der Lehrling, dass es sich um wichtige Instruktionen handelt. Auch juristisch wird empfohlen, dass sicherheitsrelevante Instruktionen schriftlich festgehalten werden. Auf der Homepage der Suva kann dazu eine Broschüre heruntergeladen werden: «10 Schritte für eine sichere Lehrzeit». Diese zeigt den Lehrlingen, welche Rechte und Pflichten sie in sicherheitsrelevanten Situationen haben. Die wichtigste Devise lautet dort: «Wir haben das Recht bei Gefahr Stopp zu sagen». Das heisst, dass der Lehrling eine Arbeit nicht ausführen soll, wenn er sich dabei nicht sicher und gut instruiert fühlt. Denn jährlich erleidet jeder achte Lehrling einen Unfall, sagt die Suva-Statistik. Dass sich diese Situation verbessert, dazu können Lehrmeister und Lehrling beitragen. So geht es auch darum, wie Informationen lehrlingsgerecht aufbereitet werden können. Beispielsweise kann von einer anspruchsvollen Arbeit schnell ein Film gedreht werden.

Auf Gefahren hinweisen

Weitere Methoden sind unter anderem, die relevanten Punkte auf einen Flipchart zu notieren, Folien oder Post-its an den entsprechenden Arbeitsplätzen zu platzieren. Zu Gefahrengütern und Giftstoffen gibt die App Cheminfo vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) Auskunft und wird von der BUL empfohlen. Der Unfallverhütung bei Lernenden dient auch die Homepage des Bundes «Be smart, work safe» unter www.bs-ws.ch. Auch hier sind die Informationen speziell für die Jugendlichen aufbereitet.

Die Kommunikation macht es aus

Warum es so wichtig ist, die Kommunikation mit den Jugendlichen entsprechend zu gestalten, das zeigte sich an einem weiteren Posten, der das Gehirn und die Lebensphase der Pubertierenden erklärte. Jede Generation wird vom Erlebten geprägt. Aktuell ist die Generation Z in der Ausbildung, eine Generation, die von der Globalisierung, den Klimadebatten, den smarten Technologien, Stabilität, Sicherheit und den sozialen Medien geprägt ist. Ihre Lehrmeister hingegen haben das Ende des Kalten Krieges miterlebt, den ersten PC, die ersten SMS und das Streben nach einer Work-Life-Balance. Dass diese beiden Generationen nicht immer gleich kommunizieren und im Alltag daraus Probleme entstehen können, das zeigte die Diskussion unter den Lehrmeistern deutlich. Weitere Infos, was die unterschiedlichen Generationen geprägt hat, finden Sie hier.