152 Darlehens- oder Beitragsgesuche wurden 2020 bei der Aargauischen Landwirtschaftlichen Kreditkasse (ALK) eingereicht, schreibt Geschäftsführer Markus Gfeller im 88. Geschäftsbericht der Institution mit Sitz in Aarau. Dies sei gegenüber 2019 ein Anstieg von rund 10 Prozent.
Geld für Spritzenwaschplätze
Mengenmässige Treiber waren weniger die Darlehen, als die Gesuche für à-fonds-perdu-Beiträge für Spritzenwaschplätze. Schliesslich wurden für 21,8 Mio Fr. Darlehen bewilligt und Beiträge in der Höhe von 981 300 Franken zugesichert. Durch die grosse Nachfrage kam es gemäss Geschäftsbericht einerseits zu Verzögerungen bei der Behandlung der Gesuche aufgrund personeller Ressourcen. Andererseits machen der ALK aber auch Schwierigkeiten bei der eigenen Liquidität zu schaffen. Grund dafür sei eine Mittelknappheit bei den kantonalen Darlehen Landwirtschaft (KDL). Die knapp 22 Millionen Franken Darlehen werden unterschieden in Investitionskredite (IK) und eben KDL. Bei den 96 bewilligten IK auf Stufe Einzelbetrieb machen Ökonomiegebäude für Raufutterverzehrer den grössten Anteil aus (6,963 Mio) gefolgt von Wohngebäude (2,192 Mio) und den Schweine- und Geflügelställen (1,447 Mio). Mit elf Projekten hat dieser Bereich im Vergleich zu 2019 (5) am stärksten abgewichen. Grund waren investitionsfreudige Geflügelhalter.
Bei den Raufutterverzehreranlagen entfallen zwei Drittel auf die Milchproduktion, der Rest verteile sich etwa gleichmässig auf Mutterkuhhaltung, Grossviehmast und Pensionspferdehaltung. Beim Milchvieh wurden einerseits kleinere Stallanpassungen, Modernisierungen der Melktechnik und Aufstockungen der Futterlager finanziert, aber auch mehrere grosse Komplett-Neubauten. «Der durchschnittlich geplante Output der fünf grössten im vergangenen Jahr finanzierten Projekte beträgt 800 000 kg Milch», heisst es im Bericht.
Auch Landzukäufe wurden finanziert
Darlehen für Wohnhäuser (Sanierungen und Neubauten) lagen 2020 etwa 25 Prozent unter einem langjährigen Schnitt. Mit 3,810 Mio wurden 21 Hofübernahmen finanziert. Bei den KDL fallen die Landkäufe für Arrondierungszwecke mit 17 bewilligten Projekten in der Summe von 1,651 Mio auf. Gefolgt von Überbrückungskrediten für Strukturverbesserungen (9 Projekte) und der Umstellung auf biologischen Landbau (4 Projekte).