Ein Landwirt (knapp 60 Jahre) schildert seine Schlafprobleme. Es plagen ihn Ängste und er merke, wie er und seine Frau sich auseinandergelebt haben. In all den Jahren mit viel Arbeit, andauernder Bautätigkeit und den Kindern hätten sie als Paar immer weniger miteinander gesprochen.

Man sei stillschweigend «Verträge» eingegangen und fand es überflüssig, neue gemeinsame Ziele zu definieren. Nun gebe es immer mehr Unstimmigkeiten. Er sei «dünnhäutiger» geworden und seine Frau wirke ständig gereizt und könne selber nicht sagen, warum.

Mut fassen

Der Landwirt hat nun Mut gefasst und das Bäuerlichen Sorgentelefon angerufen. Er möchte Hilfe annehmen, bevor die Sache schlimmer wird. Ein kluger Entscheid, denn es ist höchste Zeit, dass sich etwas verändert. Insbesondere sind schon Schlafprobleme und Ängste mit im Spiel, was die Dringlichkeit zum Handeln eindeutig bestätigt.

In diesem Fall kann es helfen, sich bewusst zu machen, welche Ängste effektiv die Schlafprobleme verursachen und warum dem so ist. Es ist ein erster Schritt, wenn man es benennen kann. Sprechen Sie darüber. Allenfalls auch mit Ihrem Hausarzt. Wir sind soziale Wesen – wir brauchen andere Menschen, nicht nur um lustige Memes, das WLAN oder das Bett zu teilen, sondern um geistig gesund zu bleiben.

In die gleiche Richtung gehen

Es ist bekanntlich einfacher, die schwierigen Gespräche «voranschreitend» auf einem Spaziergang zu führen, als statisch an einem Küchentisch zu sitzen. Und schlimmstenfalls gar an einem, den man mit unguten Gefühlen verbindet. Als Bäuerinnen und Bauern, wissen Sie, wie schön es draussen in der Natur ist. Und nicht zuletzt haben Sie diesen Beruf darum gewählt. Gönnen Sie sich also ein «Bad» in der Natur.

Vielleicht haben Sie schon vom japanischen Trend Shrinrin-Yoku gehört, zu Deutsch: «Waldbaden». Der Duft, das Licht, die Vögel oder auch schöne Erinnerungen tragen sicher dazu bei, dass wir uns dort meist wohl und geborgen fühlen. Dass die bewusste Zeit im Wald auch unsere Gesundheit beeinflussen kann, wird in Japan seit den 1980er-Jahren erforscht und bestätigt.

Ein gutes – allenfalls auch schwieriges – Gespräch während eines Spaziergangs im Wald könnte bald vom Arzt als Therapieform per Rezept verschrieben werden.

Doch darauf brauchen Sie nicht zu warten. Was auch immer Ihnen gut tut – nehmen Sie sich die Zeit dafür.

Auch wir vom Sorgentelefon haben ein offenes Ohr für Sie.

Das Team vom Bäuerlichen Sorgentelefon ist für Sie da, rufen Sie uns an. Tel. 041 820 02 15.Montagvormittag (8.15–12 Uhr), Dienstagnachmittag (13–17 Uhr) und Donnerstagabend (18–22 Uhr). www.baeuerliches-sorgentelefon.ch