Bald ruht die Vegetation, der Winter steht vor der Tür. Für viele Landwirte steht nun die Holzer-Saison bevor. Wer Sägearbeiten ausführen will, muss aber nicht nur im Wald Acht auf Sicherheit geben, sondern auch daheim. Der Grund: Motorkettensägen sind ein beliebtes Ziel von Kriminellen.
Beliebtes Diebesgut
Häufig haben es Einbrecher auf qualitativ hochwertiges Werkzeug abgesehen. Ist es gut im Stand, lassen sich damit beim Weiterverkauf entsprechend hohe Preise erzielen. Das gilt auch für Motorsägen. Ein kurzer Blick in ein bekanntes Online-Auktionshaus zeigt, dass Occasion-Sägen je nach Modell und Hersteller ohne Weiteres Preise zwischen 300 und über 1000 Franken erreichen können.
Wie «beliebt» die Sägen bei Dieben sind, zeigt derweil ein Infoschreiben der Berner Kantonspolizei aus dem Februar 2021. Jährlich würden allein im Kanton Bern mehrere Dutzend Motorsägen gestohlen, schreibt die Abteilung Verkehr, Umwelt und Prävention. Im Zeitraum zwischen 2015 und 2020 sei es auf dem Kantonsgebiet zu über 230 Diebstählen dieser Art gekommen; besonders betroffen davon seien die Regionen Emmental und Oberaargau.
Doch nicht nur in Bern geraten Kettensägen ins Visier von Dieben: Im vergangenen Jahr zogen Pariser Strafverfolger ein im Kanton Obwalden gestohlenes Auto aus dem Verkehr. An Bord fanden die erstaunten französischen Gendarmen nicht weniger als 30 Kettensägen. Bei ihren Raubzügen scheint die Täterschaft mit wenig Aufwand fette Beute machen zu können. Den polizeilichen Ermittlungen zufolge schleichen sich die Diebe einfach in ungesicherte Scheunen, Geräteschuppen und Forsthäuser, wo dann alles von Wert mitgenommen wird.
Diebstahl erschweren
Um potenziellen Dieben ihr Handwerk möglichst schwer zu machen, empfiehlt die Kantonspolizei einige grundlegende Sicherheitsvorkehrungen zur Lagerung der Kettensäge:
- Die Motorsäge nur in abschliessbaren Behältnissen oder Räumlichkeiten lagern.
- Die Augen nach verdächtigen Personen oder Fahrzeugen offen halten.
- Die wichtigsten Merkmale der Säge notieren. Dazu gehören die Marke, der Typ, die Seriennummer, die Schwertlänge, die Farbe und schliesslich das Kaufdatum. Anhand dieser Angaben lässt sich das Diebesgut bei einer erfolgreichen Fahndung einem Besitzer zuordnen.
Die Motorsäge warten
Wer regelmässig holzt, wartet auch seine Säge regelmässig. Aber auch wer keine Forstarbeiten ausführt, sollte seine Säge pflegen. Das grösste Augenmerk sollte dabei auf die Komponenten Motor und Kette gelegt werden.
- Allgemeinzustand: Funktioniert die Kettenbremse? Sind der vordere und der hintere Handschutz intakt? Ist der Kettenfangbolzen vorhanden? Funktioniert die Gashebel-sperre? Sind Kraftstoff- und Schmieröltank dicht? In welchem Zustand befindet sich die Zündkerze?
- Luftfilter reinigen: Ist der Filter verschmutzt, braucht die Säge mehr Kraftstoff. Deshalb den Filter reinigen und – falls nass gereinigt – vor dem Einbau trocknen lassen. Einen beschädigten Filter sofort austauschen.
- Kühlrippen reinigen: Die Kühlluft für den Motor wird durch die Rippen geführt. Sind diese verschmutzt, wird die Wärmeabfuhr schlechter. Im schlimmsten Fall droht ein schwerer Motorschaden.
- Kraftstofffilter: Reinigen und gegebenenfalls austauschen.
- Kettenschmieröl: Bei Bedarf Öl nachfüllen.
- Kette, Kettenrad (Ritzel) und Schwert prüfen: Hat die Kette die richtige Spannung bzw. liegt sie an der Unterseite der Führungsschiene an? Sind an der Ritzel starke Einlaufspuren der Kette zu erkennen? Dann muss das Teil ausgetauscht werden. Ist das Schwert sauber?