Zu Boden müssen Gülle und Gärreste ab diesem Jahr via Schleppschlauch, Schleppschuh oder Gülledrill. Ob der flüssige Hofdünger aber verschlaucht oder mit einem Druckfass auf das Feld transportiert wird, ist den Bewirtschaftenden überlassen.
Schlepper oder Druckfass
Die Verschlauchung kann bei der Einrichtung aufwendiger sein, ist aber aufgrund des leichteren Gesamtgewichts bodenschonender als das Ausbringen mit dem Druckfass. Über eine Pumpe wird der Schlepper direkt vom Güllelager oder ab einem Zubringerfahrzeug versorgt.
Bei der Gülleverschlauchung trägt ein Schlepper auf dem Feld die Gülle mittels der angebrachten Ausbringtechnik aus (Schleppschlauch-, Schleppschuhverteiler oder eben Variationen des Gülledrills).
Hohe Schlagkraft
Bei dieser Ausbringtechnik werden kaum Fahrspuren hinterlassen. Laut diversen Lohnunternehmern sind bei der Verschlauchung auch die Stunden- und Flächenleistungen und somit die Schlagkraft hoch. Zudem ist die Kraftstoffeinsparung gegenüber der Druckfasstechnik grösser.
Weil die Verschlauchung bei suboptimalen Verhältnissen früher möglich ist, können enge Zeitfenster besser genutzt werden. Durch die ständige Belieferung von Gülle mittels der Verschlauchungstechnik kommt es so auch zu keinen Leer- oder Mehrfachüberfahrten. Hersteller geben auch an, eine exaktere Verteilung der Gülle zu erreichen. Wird eine Durchflussmessung angewendet, ist dieser Effekt noch grösser. Zudem können auch Hanglagen gut befahren werden. Mit der Verschlauchung kommt es auch weniger zur Verschmutzung der Strassen.
Was es dazu braucht
Einige technische Vorrichtungen sind für die Verschlauchung ab Hof Voraussetzung. Neben dem Rührwerk verlangt die Einrichtung eine leistungsstarke Pumpe, Bodenleitungen, eine Schlauchhaspel, Schlauch und eine Funkfernsteuerung. Diese Anlagenteile stellen zusätzliche Kosten dar.
Pannen vermeiden
Damit die Ausbringung mittels Verschlauchung pannenfrei abläuft, muss die Gülle dünnflüssig sein. So ist es je nach Hofdüngerzusammensetzung notwendig, die Gülle mit zusätzlichem Wasser zu verdünnen. Hersteller geben auch an, dass mögliche Pflanzenschäden durch gezogene Schläuche auftreten können. In der Praxis belaufen sich diese Schäden jedoch auf eine vernachlässigbare Menge. Generell erfordert dieses Ausbringverfahren im Vorfeld mehr Planung, so die Fachliteratur.
Kostenkatalog klärt auf
Um eine Gegenüberstellung der Kosten der beiden Verfahren machen zu können, ist es notwendig, den Stundenansatz, die benötigte Vor- und Nachbereitungszeit, die Kosten der dafür benötigten Mechanisierung und die Ausbringleistung des Fasses oder eben der Verschlauchung zu kennen. Der jährlich aktualisierte Kostenkatalog 2023 von Agroscope ist eine wichtige Informationsquelle, um dies realitätsgetreu zu tun. Er beinhaltet alle Richtwerte für die Kosten von Maschinen, Arbeit, Gebäude und Hoftechnik. Der Grösseneffekt vermindert die Kosten pro ausgebrachten Kubikmeter entsprechend.
Das Berufsbildungszentrum Hohenrain hat im Jahr 2021 eine Gegenüberstellung der beiden Verfahren für eine Betriebsgrösse von 20 und 40 Hektaren gemacht und dabei auch zwischen eigenem und gemietetem Material unterschieden.
Die Gegenüberstellung der Kosten finden Sie hier.