Mal herrschte in Vorjahren in vielen Regionen Wassermangel, mal gibt es wie dieses Jahr zu viel Wasser in die Böden. Mit dem laufenden Ressourcenprojekt «Slow Water» soll mit Retentionsmassnahmen Regenwasser besser genutzt, anderseits aber auch Erosion vermieden werden. Das Wasser soll auf der Fläche zurückgehalten werden beziehungsweise nur langsam (slow) abfliessen.

Beim Ressourcenprojekt mit dabei sind die Kantone Baselland und Luzern. Neben Gemeinden im Luzerner Hinterland und der Dienststelle Landwirtschaft und Wald (Lawa) ist auch der Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband (LBV) Projektpartner. Kürzlich fand auf dem Dietisberg im Baselbieter Läufelfingen eine erste Begleitgruppensitzung statt. Dabei wurde auch über die Ziele und Massnahmen informiert.

Viele Massnahmen

Dazu gehören Retentionsteiche mit und ohne Versickerung, Versickerungsmulden und -kanäle, Regenwassersammlung von Dächern und versiegelten Flächen, Nutzung von Drainagen, Verschliessen von Schächten, Tiefenlockerung von Böden, Humusaufbau, Untersaaten und Einsaaten, schonende Bodenbearbeitung, Hecken auf Höhenlinien, Agroforst, extensive Wiesen und Weiden, Rotationsbrachen, Säume auf Ackerland und mehr.

Luzerner Pionierbetrieb

Einer der Pionierbetriebe ist Markus Schwegler vom Katzhof in Richenthal. Er hat sogenannte Keylines und Bewässerungsgräben angelegt und setzt auch auf Agroforst, was positive Effekte für den Wasserhaushalt habe (Die BauernZeitung berichtete).

Es mache sehr wohl Sinn, dass solche Massnahmen im Rahmen des Projektes finanziell unterstützt werden, sagt Raphael Felder, Geschäftsführer LBV. Und innovativ sei die Verknüpfung von einzelnen Massnahmen zu Retentionsstrategien. So könne durch Sicherung der Wasserverfügbarkeit unter anderem die langfristige Erhaltung der Ertragsfähigkeit im Pflanzenbau und der Tierhaltung gewährleistet werden.