Es sind 50 Jahren vergangen, seit der damals 24-jährige Heinrich Stutz mit dem Kauf eines Schreitbaggers den Grundstein für sein Unternehmen im zürcherischen Marthalen legte. Dabei war der Start alles andere als einfach. Geld von der Bank gab es keines, seinen ersten Menzi Muck bezahlte der ausgebildete Forstwart in Raten. Die Liebe zu diesem speziellen Baggertyp für den Einsatz vor allem im Steilgelände hatte er bei seinem damaligen Arbeitgeber gefunden.
Mit wendigem Schreitbagger im Rebberg
Es zeigte sich, dass Heinrich Stutz mit seinem Können auf dem Menzi Muck auf das richtige Pferd gesetzt hatte. Sein Einsatz sowie seine praktischen Fähigkeiten sprachen sich rasch herum, was sich auch wirtschaftlich bezahlt machte. So konnte er 1975 mit seiner Frau in ein eigenes Heim in Rudolfingen einziehen.
In den Siebzigerjahren kamen im Rebbau Steillagen mit Querterrassen auf, um eine rentable Bewirtschaftung zu ermöglichen. Für den Bau der modernen Anlagen kamen die Fähigkeiten von Stutz zum Tragen. Für die Arbeiten im Steilgelände konnte er die technischen Besonderheiten des leichten, wendigen und beinahe kletterfähigen Schreitbaggers nutzen. Die dabei gesammelten Erfahrungen machten ihn zum landesweit gefragten Spezialisten. In Zeitungsberichten aus den Siebziger- und Achtzigerjahren war gar die Rede vom Terrassenkünstler oder Baggerakrobat.
Schweizweit seine Spuren hinterlassen
Entsprechend gibt es kaum eine grössere Reblage in der Schweiz, in der nicht Heinrich Stutz und nun auch sein Sohn Thomas mit dem Bau von Terrassen ihre Spuren hinterlassen haben. Insbesondere in den Reblagen am Bielersee konnte Stutz sein Können entfalten. So spricht er gerne von seiner zweiten Heimat, wenn die Rede von Twann oder Ligerz ist. In den letzten Jahren ist der Unternehmer auch vermehrt für den Unterhalt an den Terrassen gefragt, damit diese für eine nächste Generation hergerichtet und erneuert werden können.
Regional tätige Planer erkannten schon früh, dass sich mit dem Menzi Muck und seinem geschickten Fahrer auch Tiefbauten in Hang- und Steillagen erledigen liessen. An der Jubiläumsfeier Anfang November 2022 in Marthalen erinnerte der Ingenieur Werner Stegemann an diese Zeiten. Es ging dabei um einen Leitungsbau im Thursteilhang im Jahr 1972, bei dem der Jungunternehmer sein Können zeigte. «Seit diesem Bauwerk hatten wir grosses Vertrauen in das Können von Heinrich Stutz», so Stegemann.
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Nun ist die zweite Generation am Werk
26 Jahre nach der Gründung wurde der neue Werkhof an der Bärchistrasse in Marthalen bezogen und nebst Sohn Thomas stiessen weitere Mitarbeiter zum Unternehmen, welche in eine AG überführt wurde. Nach 43 Jahren kam 2015 der grosse Schritt. Heinrich Stutz legte das immer weiter gewachsene und vielseitig tätige Unternehmen in die Verantwortung der nächsten Generation. Seine beiden Söhne Matthias und Thomas übernahmen je zur Hälfte die AG, wobei Thomas für die operative Führung zuständig ist.
In den letzten 20 Jahren konnte sich das Unternehmen, welches inzwischen auf 10 Mitarbeiter angewachsen ist, immer breiter abgestützen. Die Arbeiten mit dem Menzi Muck nehmen dabei noch immer eine zentrale Rolle ein. Weitere Bereiche sind Rückbau und Aushubarbeiten, Leitungs- und Drainagebau, Quellfassungen, Bachverbauungen sowie Hangsicherungen.