Ein Monarch ist gemäss Duden ein «gekrönter Herrscher», ein König oder ein Kaiser also. Dabei kommt der kleine Traktor, der diesen stolzen Namen trägt und seit Anfang des Jahres in kleinen Stückzahlen in den USA erhältlich ist, auf den ersten Blick alles andere als pompös daher. Ein wenig futuristisch in Sachen Design vielleicht, aber nicht gerade königlich.
Das Potenzial der für Spezialkulturen konzipierten Maschine zeigt sich dafür beim genaueren Hinsehen. Die Technik, die im Monarch steckt, hat es nämlich durchaus in sich.
Probleme der Branche lösen
Gemäss dem amerikanischen Hersteller Monarch Tractors soll der kleine Traktor diverse Probleme der Landwirtschaft lösen. Zum einen sind da die Emissionen, die bei dem komplett elektrisch angetriebenen Traktor entfallen. Zum anderen will das junge Unternehmen das auch in den USA immer drängender werdende Problem des Fach- und Arbeitskräftemangels angehen. Der Monarch kann nämlich völlig auf sich allein gestellt arbeiten und vorprogrammierte Arbeiten autonom ausführen.
Auf Schritt und Tritt
So ist eine der erstaunlichsten Fähigkeiten des Monarch der «Shadow Mode», der Schatten-Modus, dank dem die Maschine einem anderen Traktor oder einem zu Fuss gehenden Arbeiter auf Schritt und Tritt folgen kann. Dank zahlreicher Kameras, Sensoren und einer intelligenten, stets dazulernenden Software «weiss» der Traktor nämlich stets, was um ihn herum geschieht, und er kann sogar einzelne Menschen im Detail erkennen. Dies ermöglicht es dem Nutzer des Traktors, die Maschine im «Gesture Mode» während der Arbeit von ausserhalb der Kabine mit Gesten und Handzeichen zu dirigieren. Steuerbar ist die Maschine aber natürlich auch via Tablet und via Smartphone.
Die ganzen Sensoren und Kameras haben aber natürlich auch eine sicherheitstechnische Funktion. So verhindert das System etwa Kollisionen und schaltet die Maschine automatisch aus, wenn jemand der Zapfwelle näher als 30 cm kommt.
Klein, wendig und kräftig
Der kleine Monarch verfügt über eine Leistung von 40 PS (30 kW) und kann eine Spitzenleistung von bis zu 75 PS (55 kW) erreichen. Mit 200 Nm erzielt der Elektrotraktor im Vergleich zu Dieselverbrennern ein hohes Drehmoment. Die Batterie soll gemäss Angaben des Herstellers Monarch Tractors 14 Stunden Laufzeit leisten und von einer Person in nur 15 Minuten ausgewechselt werden können. Mit einer Ersatzbatterie wird somit der 24-Stunden-Betrieb möglich.
Da der Monarch für Spezialkulturen ausgelegt ist, verfügt er über einen kleinen Wendekreis, einen smarten Allradantrieb und das sogenannte «Hill hold»-System, das ihn auch in steileren Lagen, etwa in Weinbergen, stabil fahren lässt.
Schlaue Software
Neben den Systemen, die den Fahrer direkt bei der Arbeit unterstützen oder den Traktor gar ohne Fahrer arbeiten lassen, kann die künstliche Intelligenz des Monarch noch mehr: So sammelt das Gefährt etwa laufend Daten, auf deren Basis er eigenständig Langzeit-Analysen erstellen kann. Doch mit den intelligenten Systemen kommen auch laufende Kosten auf die Nutzer zu. Echtzeit-Warnungen, die Datenverarbeitung und weitere Services schlagen monatlich zu Buche. Der Traktor selbst kostet aktuell rund 80'000 Dollar.
Der Monarch ist also ein kleiner Traktor mit vielen Talenten. Ob das aber reicht, damit er sich weltweit ein eigenes Königreich erobern kann, muss sich erst zeigen.
