Highlight an der diesjährigen Güttingertagung war der solarbetriebene Mulchroboter Scarabaeus für Obstanlagen, den Adrian Hungerbühler von Brüggli Industrie Romanshorn vorstellte. Seit dem Frühjahr ist der Mulchroboter auf dem Gelände des Versuchsbetriebs Obstbau Güttingen im Kanton Thurgau in Betrieb. Die Flächen konnten von den Teilnehmenden der Güttingertagung begutachtet werden. Der Roboter soll ab Sommer 2023 bei Landmaschinenhändlern erhältlich sein. Laut Hungerbühler werde der Preis auf 50'000 Franken festgesetzt, mit einer Abschreibungsdauer von zehn Jahren. Leistungsmässig könne er acht Hektaren in 14 Tagen bearbeiten.

Ein Name in Anlehnung an den Käfer aus der ägyptischen Mythologie

«Leicht und flach wie ein Käfer – daher der Name in Anlehnung an den Käfer aus der ägyptischen Mythologie – bewegt sich Scarabaeus unter tief hängenden Ästen hindurch und schont so die Früchte», sagte Adrian Hungerbühler. Der flache Roboter hat ein Eigengewicht von 130 kg und eine Arbeitsbreite von 1,4 Metern. Ausgerüstet ist er mit Kufenlagerung, Wickelschutz, klappbaren Messern und Raupenantrieb. Dank eines seitlichen Auslegers ist er in der Lage, den Baumstreifen auch zwischen den Baumstämmen zu mähen. Zudem könne er Steigungen, Löcher und Spurrillen bewältigen. Die Ladestation mit dem Solardach dient einerseits der Energieeinspeisung, andererseits kann der Scarabaeus im zusammengeklappten Zustand darin untergebracht und transportiert werden. Die Ladestation ist sowohl mit Solar- als auch mit Netzstrom ausgestattet.

Scarabeus orientiert sich mit Fühlern

Der Roboter bewegt sich mit GPS und RTK-Signalen, Fühler und Sensoren autonom. Auch lernt er bei jeder Fahrt die Position der Hindernisse und Zäune in der Parzelle besser kennen. Die Fahrgenauigkeit steigt damit kontinuierlich an. Ist ein berechneter Weg durch ein Hindernis blockiert, rechnet er selbstständig eine Umfahrung aus und begibt sich auf den neuen Weg.