Anlässlich der wachsenden Herausforderungen in der effizienten Milchproduktion lancierte Agroscope zuammen mit Agridea die gemeinsame Melktechnik-Tagung. Einwandfrei setzten die Organisatoren das Schutzkonzept um, sodass auch Online-Teilnehmer vom Fachaustausch profitieren können.

Weiterbildungskurse in der Melktechnik ermöglichen Qualitätssicherung

Seit 2020 können sich Interessierte nun für Weiterbildungskurse im Bereich der Melkmaschinenkontrolle anmelden.  Die Einführung solcher Kurse war schon seit 2016 eine Forderung in der Milchbranche und konnte nun umgesetzt werden, berichtet Urs Schmid von der DeLaval. Lanciert wurde dieses Angebot durch den Zusammenschluss der Schweizer Milchproduzenten (SMP), Fromarte, Agroscope, dem Schweizer Landmaschinen Verband (SLV) und der Vereinigung der Schweizer Milchindustrie (VMI). «Dies bringt alle Akteure an denselben Tisch», sagte Schmid an der Tagung. 

Ein Blick in Holländische Ställe

Kees De Koning von der Universität und Forschungsanstalt Wageningen nahm eine zweiwöchige Quarantänepflicht auf sich, um live in Tänikon über die neuesten Entwicklungen in Holland referieren zu können. Er ermöglichte einen Einblick in die holländische Landwirtschaft.  Die Konsumenten seien generell sehr umweltbewusst - die Anforderungen und der Druck in der Produktion hoch, berichtete De Koning. 

Tierwohl ist im Abgeordnetenhaus vertreten: Das Wichtigste in Kürze

  • Aktuell sind von den 150 Plätzen im Abgeordnetenhaus fünf für die «Partij voor de Dieren» (Partei für die Tiere) reserviert. Diese starke Vertretung beleuchtet die Wichtigkeit des Tierwohls trotz intensiver Landwirtschaft für das Volk.
  • Rund 80% aller Milchkühe haben täglichen Zugang zu Weide.
  • Stiftungen zahlen aktuell rund zwei Cent pro Kilogramm Milch, wenn die Kuh mindestens sechs Stunden Auslauf pro Tag hat.
  • Rund 13% der Milchviehbetriebe melken mit einem automatischen Melksystem (AMS). Tendenz steigend.
  • Innovationen wie virtuelle Zäune, emissionsarmes Tierfutter, Unterwasserentwässerung von Torfböden oder die Kuhtoilette «Cowtoilet» sind in der Praxis bereits in Umsetzung.
  • Klimaziel: Bis 2030 49% weniger Treibhausgase emittieren.

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So sieht das Logo der «Partei für die Tiere» aus. (Bild Partij vor de Dieren)

Eingedickte Milch soll Volumen einsparen

Als neue Innovation gilt die Eindickung der Milch. Dies soll das Transportvolumen verringern und das entzogene Wasser könne so beispielsweise für die Bewässerung eingesetzt werden, erklärte Kees De Koning. Diese Erfindung stehe allerdings noch in den Kinderschuhen. «Eine Verarbeitungsmenge von 4000kg pro Stunde wäre aber das Ziel», schloss De Koning ab. Um dem Wettlauf des Marktes standzuhalten solle man «ausserhalb der Box denken» und wenn etwas noch nie gemacht wurde, soll man sich fragen, warum eigentlich nicht?