Die Schweizer Waldwirtschaft klagt wegen des Überangebots an Käfer- und Sturmholz. Überhaupt falle auch künftig immer mehr Schwachholz an, das in erster Linie energetisch als Brennholz zu nutzen wäre. Da warf ein kürzlicher Prospekt der Landi zur Bewerbung von Brennholz bei einigen Lesern und Waldeigentümern kritische Fragen auf: Anfeuerholz aus der EU, Holzbriketts aus der EU, Brennholz-Ster aus der EU. Zwar ist in der Landi auch Schweizer Brennholz erhältlich, allerdings zu deutlich höheren Preisen.

Landi nimmt Stellung

Anderseits strich die Landi im gleichen Prospekt die seit einem Jahr begonnene Zusammenarbeit mit Lignum, dem Dachverband der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft, hervor, denn die Landi setze auf Schweizer Holz und verwende nun auch das entsprechende Label. Bereits würden 60 Prozent des verkauften Holz-Volumens der Landi aus der Schweiz stammen.

Wieso erst 60 Prozent, liegt es am Preis oder wieso sonst wird nicht grundsätzlich auf Schweizer Holz gesetzt? Die BauernZeitung fragte aufgrund von Leserreaktionen zum Brennholzsortiment bei Landi Schweiz nach. Seit Landi Brennholz verkaufe, werde auch Brennholz aus der Schweiz angeboten, erklärt Sandra Grossenbacher von der Medienstelle. Seit einem Jahr nun auch unter dem Label Schweizer Holz, das sei ein Qualitätsprädikat für nachhaltige Schweizer Waldwirtschaft und biete den Kunden Orientierung und Sicherheit. Im Übrigen stamme inzwischen bereits 68 Prozent des Holzvolumens aus der Schweiz, Mengenzahlen will Landi nicht bekannt geben. Für die verbleibenden 32 Prozent sei es eben eine Herausforderung, leistungsstarke Schweizer Partner zu finden.

Neu Sturmholz im Angebot

«Einige Lieferanten können nicht zu unseren Bedingungen, was Menge und Qualität anbelangt, liefern.» Vor allem für das arbeitsintensive Anfeuerholz sei es äusserst schwierig, genügend Ware im Inland beschaffen zu können. Bei Holzpellets werde aber ausschliesslich auf Schweizer Produkte gesetzt. Und in der aktuellen Saison sei Brennholz explizit aus Schweizer Sturmholz lanciert worden, um der Waldwirtschaft zu helfen.

Grossenbacher weist auf Anfrage auch darauf hin, dass für die Landi-Konzeptbauten, die von der Holzbaufirma Strüby in Seewen SZ erstellt würden, ausschliesslich Schweizer Holz verwendet werde.

«Die nationale Beschaffung und Bewerbung bedingt entsprechende Mengen.»

Stefan Epp, Leiter Fenaco Region Zentralschweiz und Departement Infrastrukturen und Nachhaltigkeit.

Ziel: 100 Prozent Inlandholz

Um im Detailhandel bestehen zu können, brauche es ein marktfähiges Angebot. Die professionell produzierten Mengen von Schweizer Brennholz würden aktuell nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken. Wo es das Angebot zulasse, werde durchaus ausschliesslich auf Schweizer Herkunft gesetzt. «100 Prozent Schweizer Brennholz ist das Ziel von Landi Schweiz.» Die Aufbauarbeit sei im Gange, brauche aber Zeit, erklärt Grossenbacher von der Landi-Medienstelle. Die Zusammenarbeit mit professionell aufgestellten Verarbeitern in der Schweiz soll dazu intensiviert werden.

«Wir suchen neue professionelle, leistungsstarke Anbieter», bekräftigt auch Stefan Epp, Leiter Fenaco Region Zentralschweiz und des Departements Infrastrukturen und Nachhaltigkeit. «Ich unterstütze die Strategie von Landi Schweiz, langfristig 100 Prozent Schweizer Holz im Angebot zu haben.» Es seien in der Tat nicht primär preisliche, sondern logistische Gründe, wieso derzeit noch nicht mehr Schweizer Brennholz im Angebot sei. Zumal die Beschaffung und Bewerbung eben national erfolge, brauche es die entsprechenden Mengen.

Regionales Holz in der Landi

Die einzelnen Landis seien aber durchaus frei, Anbieter aus der Region zu berücksichtigen. So im Rahmen des Regio-Konzepts «natürlich vom Hof». So bietet beispielsweise die Landi Küssnacht SZ solches Brennholz in kleinen Gebinden aus der Region an, zu wesentlich höherem Preis. Die Nachfrage für Regionales sei gleichwohl da, erklärt Geschäftsführer Muhamed Husicic.