Selber mähen, zetten, schwaden und so die neuesten Geräte auf dem Markt im Feld testen. Diese Gelegenheit nutzten und schätzten zahlreiche Interessierte am Reform-Fahrabend der Firma HW Landtechnik, Rotkreuz. Das Gelände, das Landwirt Peter Hunkeler vom Götzental in Udligenswil zur Verfügung stellte, sei dafür ideal, freute sich Rene Wismer, Inhaber der HW Landtechnik, welcher auch noch die Firma Wismer Landtechnik in Baar besitzt. Zur Verfügung standen verschieden steile Hanglagen und dies an verkehrstechnisch guter Lage für die Anfahrt der Landwirte aus der Region.

Mähen und schwaden

Es gehe darum, ein Sortiment an Berg-Landtechnik zu zeigen, vor allem Spezialmaschinen für steile Lagen, und mit dem Fokus auf Mähgeräte, erklärte Andreas Enzler, CEO von Agromont, Rotkreuz, eine Tochter der österreichischen Reform-Werke aus Wels.

Gezeigt wurden bei schönstem Wetter am ersten Juli Abend nicht nur Maschinen von Reform wie Zweiachsmäher Metrac oder die Muli-Transporter, sondern auch von Pöttinger oder der Mettler Bandschwader, Doppelmessermähwerke, Trommel- und Scheibenmäher, neben verschiedenen Traktoren und Hand-Motormähern. Er sei sich bewusst, dass solche Fahrzeuge grosse Investitionen für Landwirte sind. Umso wichtiger sei, dass diese im praktischen Einsatz getestet werden könnten, meinte Enzler. Er schätze deshalb die Initiative seines regionalen Händlers und Vertriebspartners HW Landtechnik für diesen Abend. Das regionale Händlernetz von Reform sei trotz einer Konsolidierung noch immer recht eng, rund 130 Anbieter sorgen schweizweit für Kundennähe beim Service.

Aufgrund der doch hohen Kosten dieser Spezialtraktoren sollten die möglichst vielfältig eingesetzt werden, so beispielsweise für die Gülleverschlauchung oder im Winter mit Schneefräsen ausgerüstet. Die Metrac könnten so auch in Konkurrenz zu kleinerern Hoftraktoren treten, und im Idealfall sollten die Geräte möglichst viele Arbeitsprozesse abdecken und 365 Tage im Einsatz stehen können. «Wichtig ist ein multifunktionaler Einsatz», sagt Enzler.

Mehr Schlagkraft und PS

Der Trend gehe auch bei der Bergmechanisierung zu immer mehr Schlagkraft. Die Konsolidierung der Landwirtschaftsbetriebe führe zu grösseren Flächen, aber auch beispielsweise im Bündnerland Anfahrtswege von 45 bis 60 Minuten vom Talbetrieb bis zu den Feldern in höheren Lagen keine Seltenheit. Da müsse auch mit Anbaugeräten zu bewältigen sein, und mit vollen Fudern talwärts. Dazu wird Schnelligkeit und Effizienz erwartet, «das bedingt PS und Power», so Enzler. Zumal auch die Anbaugeräte leistungsfähiger werden und mehr Power beim Metrac bedingen, mit besserer Ölversorgung und Hydraulik. Dafür seien Modelle wie der H95 Pro mit fast 100 PS gedacht. In der Innerschweiz sei die Situation hingegen etwas anders als im Bündnerland. Deshalb stosse der kleinere H70 R mit 70 PS auf mehr Interesse. Hier würden eben eher leichtere Fahrzeuge geschätzt, auch weil die Flächen nicht so weit auseinander liegen und die Böden anders seien, nässer und weniger belastbar. Im Wallis und Bündnerland mit trockenen und härteren Böden und eben längeren Distanzen seien die schwereren Fahrzeuge gefragt.

Bei den Mähwerken sei kein klarer Trend erkennbar, meint Enzler. Scheibenmäher seien sehr effizient, bräuchten aber viel Power, und würden auch die Flora und Fauna in den Wiesen weniger schonen. Doppelmessermähwerke benötigten weniger Drehzahlen und so weniger Kraft und weniger Diesel. Und sie seien leichten und würden die Natur mehr schonen.