Unter Zentralschweizer Landwirten gibt es zwischen dem 24. und dem 26. November wohl nur eine Frage: «Warst du schon, oder gehst du noch?» Die Rede ist dann von der Suisse Tier, der Fachmesse für Nutztierhaltung, die alle zwei Jahre in Luzern stattfindet.
Effizienz im Fokus
2023 steht die Suisse Tier im Zeichen der Effizienz. Dieses Messethema dürfte überaus anschlussfähig sein, denn auf jedem Landwirtschaftsbetrieb stellen sich wohl hin und wieder Fragen wie: Wie werden wir effizienter? Welche Abläufe liessen sich allenfalls optimieren? Und wo gibt es Leerläufe, die wir verhindern können?
An der Suisse Tier 2023 wird der Themenkomplex Effizienz aber nicht nur in Bezug auf die betriebliche Arbeit und die Produktion beleuchtet. Darüber hinaus werden auch die Bereiche Energie-, Ressourcen- und Klimaeffizienz behandelt. Dies geschieht zum einen bei den Ausstellern, die dieses Jahr ihre Produkte zur Effizienzsteigerung besonders hervorheben. Zum anderen sind dem Thema verschiedene Vorträge im Fachforum in der Halle 2 gewidmet.
Für alle etwas dabei
Referatstitel wie «Effiziente Herdenüberwachung im Milchviehstall» oder «Milch oder Daten, was war zuerst? Keine Angst vor Digitalisierung» dürften jeden Milchviehhalter ansprechen, während Schweineproduzenten etwa beim Vortrag «Das EBJ, ein effizientes Instrument für nachhaltige Tiergesundheit» viel Wissenswertes erfahren.
Auch auf Geflügelbetrieben gibt es immer Potenzial zur Effizienzsteigerung. Im Rahmen des Vortrages «UFA Gallo Support – die clevere App für Ihre Herdendaten» wird etwa ein nützliches Tool zur Datenerfassung und zum Herdenmanagement vorgestellt. Somit dürfte für alle etwas Gewinnbringendes dabei sein.
Manuela Gilli, die heuer zum ersten Mal als Messeleiterin der Suisse Tier amtet, ist sich laut einer aktuellen Mitteilung sicher, dass man den Besucherinnen und Besuchern ein abwechslungsreiches Programm bieten kann, von dem alle profitieren: «Es ist uns gelungen, ausgewiesene Expertinnen und Experten für das Fachforum zu gewinnen. Wir können einmalige Einsichten in verschiedene Bereiche bieten.»
Innovation wird gewürdigt
Die Schweizer Landwirtschaft ist ein optimales Umfeld für Neuerungen und Innovationen. Davon zeugt neben den vielen Produkten an den Messeständen auch der Neuheiten- und Innovationswettbewerb, den die Schweizer Agrarmedien AG, zu der die BauernZeitung gehört, jeweils im Rahmen der Suisse Tier ausrichtet.
Bei diesem Wettbewerb wird zwischen gewerblichen Neuheiten und bäuerlichen Innovationen unterschieden. Eine kompetente Fachjury prüft sämtliche angemeldete Projekte und kürt am Ende drei gewerbliche sowie drei bäuerliche Sieger. Ein Blick auf alle eingereichten Projekte zeigt: Die Branche vereint auf allen Ebenen findige Köpfe, die mit ihren Ideen viel dazu beitragen, die Landwirtschaft voranzubringen.
Den bäuerlichen Innovationswettbewerb gewinnt dieses Jahr Tobias Höltschi aus Aesch LU. Er hält Mutterkühe und hat zum Separieren seiner Tiere ein hängendes Schiebegatter entwickelt, das er mühelos alleine durch seinen Stall bewegen kann. Seit er mit seiner Entwicklung arbeitet, gehen das Trennen, Behandeln und Verladen seiner Tiere nicht nur mit viel mehr Ruhe, sondern auch sicherer und komfortabler vonstatten. Mehr zu Tobias Höltschi und den weiteren Gewinnern der bäuerlichen und der gewerblichen Preise lesen Sie im Beilageheft zu dieser Ausgabe der BauernZeitung.
Alles für Tierhalter
Einen gewichtigen Grund für einen Messebesuch liefern natürlich die zahlreichen Aussteller, die an ihren Messeständen alles zeigen und anbieten, was Schweizer Nutztierhaltende im Alltag benötigen. An der Suisse Tier 2023 sind es rund 170 Unternehmen, die Produkte, Dienstleistungen, Neuheiten und Trends zeigen. Darunter finden sich auch jene Firmen, die ein Produkt anbieten, das im Rahmen des Wettbewerbs als «Neuheit» ausgezeichnet worden ist. Einen Messeplan, auf dem die entsprechenden Stände verzeichnet sind, findet sich ebenfalls im Beilageheft.
Tiere dürfen nicht fehlen
Was wäre eine Suisse Tier ohne Tiere? Die dürfen in Luzern natürlich nicht fehlen. Mutterkuh Schweiz zeigt an der Messe Tiere der Fleischrassen Limousin, Angus und Luing, die von der gleichnamigen schottischen Insel stammen.
Weiter präsentiert die Vereinigung Swiss Beef 21 schlachtreife Masttiere und 5 Mastremonten verschiedener Rassen und Kreuzungen. Dazu kommen eine Tux-Zillertaler-Mutterkuh mitsamt Kalb, ein Rind und ein Stier, die der Rassenclub Tux anlässlich seines zehnjährigen Jubiläums in Luzern zeigt. Weiter stehen in den Ställen 18 Milchkühe der Rasse Brown Swiss.
Auch die Kleinwiederkäuer müssen an der Suisse Tier natürlich vertreten sein. Mit zwölf Fleischschaf- und ebenso vielen Ziegenrassen bietet sich eine optimale Gelegenheit, die Eigenheiten der verschiedenen Rassen zu begutachten und zu vergleichen.
Ein Publikumsmagnet
Natürlich ist die ganze Suisse Tier ein Erlebnis. Dabei darf auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen. Vom Steakhouse bis zur Heubar bieten sich verschiedene Möglichkeiten, Hunger und Durst zu stillen, gemütlich beisammen zu sitzen und das Erlebte zu diskutieren. So kann es auf die Frage «Warst du schon, oder gehst du noch?» eigentlich nur eine Antwort geben, nämlich: «Ja.»