Es leuchtet, zischt und schon ist das Unkraut bekämpft. Langsam fährt der «Laserweeder» der Launel AG über den Acker. Beim Roboter von Caterra sieht man aufgrund des Schutzvorhanges nicht viel, dann ruckelt es und die Maschine fährt einen kleinen Schritt vorwärts, bevor sie wieder stehen bleibt und am neuen Ort ihre Arbeit wieder aufnimmt.
Grosses Interesse an den Laserrobotern
Auf dem Thurgauer Seerücken waren diesen Montag, 9. September, zwei Laserroboter im Einsatz. Vorgestellt wurden sie im Rahmen der Flurbegehung «Lasertechnik gegen Unkraut». Rund 100 Personen fanden sich vor Ort ein und begutachteten die Arbeit der beiden Robotersysteme, welche diesen Sommer in zahlreichen Gemüsekulturen eingesetzt wurden.
Diese setzen bei der Unkrautbekämpfung auf die gleiche Waffe, nämlich den Laser. Mithilfe von Kameras und einer künstlichen Intelligenz werden die Unkrautpflänzchen erkannt und gelasert. Das Resultat seien weniger Handjät-Arbeitsstunden. Die Maschinen unterscheiden sich, trotz des ähnlichen Bekämpfungsansatzes, deutlich voneinander.
Der Laserweeder fährt am Traktor mit
«Wir haben uns lange Zeit mit der Lasertechnik beschäftigt und geschaut, was es auf dem Weltmarkt bereits gibt», erklärt Marco Keller von der Launel AG. Schliesslich sei man so auf den Laserweeder von Carbon Robotics aus den USA gestossen.
Die Maschine mit einem Gewicht von 4,5 Tonnen und einer Arbeitsbreite von sechs Metern stand diesen Sommer auf zahlreichen Feldern im Einsatz. Aufgrund der Bodenverhältnisse ist dies laut Keller nicht einfach gewesen, man sei aber dennoch zufrieden mit dem Resultat.
Als Antwort auf diese Problematik entwickle die Launel AG nun einen Geräteträger, der dazu beitragen werde, die Belastung für den Boden weiter zu reduzieren.
Damit die Maschine ihre volle Schlagkraft entwickeln kann, ist ein gutes Zeitmanagement unabdingbar. Idealerweise befindet sich das Unkraut im Keimblatt- bis 2-Blattstadium, denn dann ist es möglich, eine Hektare innerhalb von drei bis fünf Stunden zu lasern und von Unkräutern zu befreien. Für die Berechnung der Kosten gibt es für Marco Keller eine einfache Faustregel: «Diese liegen bei etwa einem Rappen pro Unkrautpflanze, wir empfehlen deshalb dem Kunden zuerst, seine Unkräuter im Bearbeitungsbereich auf einer kleinen Fläche zu zählen und dann hochzurechnen.»
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Das System von Caterra arbeitet selbständig
Während der Laserweeder von einem Traktor gezogen wird, arbeiten die Roboter von Caterra selbstständiger, sie befinden sich aber noch in verschiedenen Testphasen. «Unser Lasergerät funktioniert autonom und bewegt sich sehr langsam vorwärts», erklärt Aurel Neff von Caterra. Die Tests in diesem Jahr seien auf unterschiedlichen Kulturen erfreulich verlaufen. Laut Neff ist es das langfristige Ziel, das Gewicht der Maschine unter 300 kg zu halten.
Das sei kein einfaches Unterfangen, denn das angepeilte Maximalgewicht habe Einfluss auf die Akkugrösse. Diese begrenze wiederum die Leistungsfähigkeit des Lasers, wodurch die eine kleine Maschine etwa drei Tage für eine Hektare Unkraut benötige.
«Deshalb empfehlen wir, gleich mehrere Maschinen auf einem Feld einzusetzen», sagt Neff, denn so könne auch sichergestellt werden, dass das Unkraut in einem optimalen, möglichst frühen, Stadium erfasst werde. Interessierte Landwirte können die Maschinen bei Caterra im kommenden Jahr mieten.
Es braucht eine Änderung der Biorichtlinien
Die Besucherinnen und Besucher zeigten sich sehr interessiert bei der Präsentation auf dem Feld. «Ich denke, beide Maschinen haben Potenzial, da sie unterschiedliche Kundengruppen ansprechen», sagt Daniel Fröhlich, Leiter Bioberatung Arenenberg. Für ihn habe nun jedoch oberste Priorität, dass Bio Suisse die Richtlinien entsprechend anpasse. Damit das Laserverfahren nicht nur mit einer Übergangsbewilligung biokonform sei, wie bislang.
