Solarenergie ist ein vielversprechender Lösungsansatz zur nachhaltigen Energiegewinnung. Platz zur Installation von Photovoltaikanlagen wäre vielerorts vorhanden, doch so manches Projekt wird mit Verweis auf das Orts- oder Dorfbild verworfen. Als eine schlichte, unauffällige Alternative zu konventionellen Solaranlagen erweisen sich Solarziegel, die sich in bestehende Dächer integrieren lassen.

Konkurrenz auf dem Dach?

Solarziegel sind – wie es der Name sagt – eine Kombination aus Dachziegeln und Photovoltaikanlagen. Wie konventionelle Solaranlagen produzieren sie Strom, doch bilden sie gleichzeitig auch eine wasserdichte Oberfläche, so dass auf eine normale Dacheindeckung verzichtet werden kann.

Verschiedene Hersteller haben das Potenzial erkannt, das in der Kombination aus Dacheindeckung und Stromgewinnung steckt. Obwohl der Markt aktuell noch überschaubar ist, finden sich Solarziegel von verschiedenen Herstellern aus der Schweiz, dem nahen Ausland und auch aus Übersee. Der bekannteste Name auf der Liste springt sofort ins Auge: Der Elektorauto-Hersteller Tesla produziert in den USA Solarziegel, die hierzulande aber bislang noch nicht verfügbar sind. Bereits seit Längerem erhältlich und auf die hiesigen Verhältnisse abgestimmt sind aber beispielsweise die Solarziegel des Solarherstellers Megasol aus dem solothurnischen Deitigen.

Ein perfekter «Match»

Auf Schweizer Hausdächern ist eine Vielzahl verschiedener Dachziegel mit ganz unterschiedlichen Grössen verbaut, was die Suche nach einem dazu passenden Solarziegel nicht ganz einfach macht. Eine möglichst breit einsetzbare Lösung muss diesem Umstand folglich Rechnung tragen.

Megasol hat 2020 mit dem Solarziegel «Match» eine einfach zu installierende Variante präsentiert, die auf alle Dächer und zu allen gängigen Ziegel-Formaten passen soll. Den Namen «Match» hat Megasol deshalb nicht zufällig, sondern sehr passend gewählt: Ein «Match» bezeichnet im Englischen eine Übereinstimmung, etwas Passendes. Um die Wahl eines geeigneten Ziegels zu vereinfachen, hat Megasol die gängigsten Ziegel in verschiedene Typen eingeteilt. Zu jedem Ziegeltyp bietet der Hersteller den «Match» in mehreren passenden Standardformaten an. Diese lassen sich beliebig miteinander kombinieren. So könne ein «Match»-Ziegel ohne weitere Anpassungen einen oder mehrere Ziegel eines bestehenden Daches ersetzen, erklärt Michael Reist, Leiter Kommunikation und Marketing bei Megasol.

Der «Match» ist ein Glas-Glas-Modul

Die Entwicklung des neuen Solarziegels «Match» hat einige Jahre gedauert. Bereits 2009 lancierte Megasol einen Vorgänger, der aber noch aus einem Tonziegel mit eingebautem Solarmodul bestand. Bereits dieser erste Solarziegel liess sich nahtlos in bestehende Dächer einpassen. Die nächste Generation, die der Hersteller 2015 einführte, bestand aus einem Rahmen aus Aluminium und einem Glas-Glas-Laminat.

Der «Match», den Megasol erstmals 2020 an der Swissbau in Basel präsentierte, besteht nur noch aus einem Glas-Glas-Modul, es ist weder Aluminium noch Kunststoff verbaut. Gemäss den Angaben des Herstellers unterscheidet sich der «Match» dadurch von anderen Solarziegeln auf dem Markt.

Einfacher Aufbau, einfache Installation

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Durch seinen einfachen Aufbau ist der «Match» auch leicht zu installieren. Wie Megasol in einer Mitteilung schreibt, sind zur Installation nur wenige Komponenten nötig, nämlich das Glas-Glas-Solarpanel sowie ein Montagehaken. Dabei kann die bereits bestehende Dachlattung zum Aufbau der Photovoltaikanlage genutzt werden; zur Befestigung der Montagehaken muss lediglich eine zusätzliche Hakenlattung angebracht werden. Selbst anbringen können Bauherren die Anlage allerdings nicht, Megasol beliefert ausschliesslich zertifizierte Installateure.

Investition in Solarziegel rechnet sich

Gemäss den Angaben des Herstellers erzielt der «Match» eine hohe Leistung. So verfügen etwa die Standardausführungen des Ziegeltyps A über eine Nennleistung von 22 bzw. 55 Wp. Ganz günstig ist der «Match» indes nicht, der Preis liegt über dem einer konventionellen Anlage. Da Solarziegel aber auch die Dachfunktion übernehmen, liegen sie in der Summe etwa gleichauf mit der Installation einer Aufdachanlage und einer neuen Dachabdeckung.