Es sei schon etwas Besonderes, dass ein Verband zum 100 Jahr Jubiläum eine Sonderbriefmarke erhalte. Umso mehr freute sich darüber Werner Salzmann, Präsident von Landtechnik Schweiz an der feierlichen Enthüllung am Donnerstag 2. März im Verkehrshaus Luzern.
Geschichte auf Marke
Kurt Strässle, Leiter Kultur- und Partnermanagement bei der Post, wies auf die Bedeutung der Sujets auf Briefmarken hin, welche wichtige Botschafter der Schweiz seien und deren Geschichte aufzeigen. Gesuche für Sonderbriefmarken könnten bei der Post eingegeben werden, Chancen bestünden vor allem bei grossen Jubiläen von bedeutenden Organisationen.
Die Ausführung sei für den Landtechnikverband kostenlos, erklärte Direktor Roman Engeler. Die Werbewirkung sei aber gross. «Wir können der Bevölkerung damit die Bedeutung der Landtechnik aufzeigen.»
Ab sofort erhältlich
Die Sonderbriefmarke ist ab sofort erhältlich, in einer Auflage von «einigen 100000», wie Kurt Strässle erläuterte. Ein Nachdruck sei bei Sondermarken nicht vorgesehen.
Kilian Suter vom Büro Nord, Agentur für visuelle Kommunikation, erläuterte als Gestalter das gewählte Sujet mit einem Traktor, der eine grüne Wiese mäht – zeitlos und plakativ sollte es sein.
Die Marke dient nicht nur der Frankierung von A-Post-Briefen oder für Sammler. Beim Einscannen mit der Post-App kann ein Spiel geöffnet werden, wo mit dem Traktor ein Feld gemäht werden kann.
Start mit 200 Traktoren
Präsident Werner Salzmann blickte auf die Anfänge des Verbandes zurück. Am 16. Dezember 1924 seien alle Traktoren- und Bodenfräsenbesitzer der Schweiz nach Bern eingeladen worden. 200 Traktoren waren damals im Einsatz, 50 Besitzer nahmen an der Gründungsversammlung teil.
Das Bedürfnis nach Förderung der Berufskenntnisse, Maschinenprüfungen, Vermittlung günstiger Treibstoffe und Einflussnahme bei Behörden und Versicherungen sei damals immer grösser geworden. Ein erster Erfolg des jungen Verbandes war die Senkung der damals hohen Versicherungsgebühren und dass Landwirtschaftstraktoren in der Gesetzgebung eine Sonderstellung erhielten.
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Dank des Aufschwungs der Landtechnik sei die Bewirtschaftung auf vielen Betrieben einfacher geworden. Arbeitskräfte wurden für die Industrie frei, was wesentlich zum Wohlstand der Schweiz beigetragen habe, meinte Salzmann.
Immer digitaler
Den Namen änderte der Verband in den letzten 100 Jahren mehrmals. Von der «Vereinigung der schweizerischen Traktorenbesitzer» über «Schweizerischer Traktorenverband» und «Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT» bis zur neuen Bezeichnung im Jubiläumsjahr «Landtechnik Schweiz».
Die Aufgaben seien die gleichen geblieben, die Entwicklung der Landtechnik schreite aber rasant weiter vorwärts. Drohnen und Roboter kämen auf den Markt, konventionelle Maschinen würden vermehrt digital vernetzt und künstliche Intelligenz halte Einzug, erklärte Werner Salzmann. «Das entlastet die Landwirte, bringt aber auch einen Kundennutzen, indem die Landwirtschaft effizient bleibt, gesunde und frische Lebensmittel erzeugt und künftig noch nachhaltiger wird.»